Fed plädiert für Kapitalerleicherungen

Größerer Schuldenhebel für US-Banken

Die US-Bankenaufsicht will den Banken mehr Spielraum bei der Aufnahme von Fremdkapital geben. Geplant ist eine Absenkung der nach der Finanzkrise eingeführten Supplementary Leverage Ratio.

Größerer Schuldenhebel für US-Banken

Größerer Hebel
für US-Banken

Bloomberg/lee Frankfurt

Nach dem Willen der Federal Reserve sollen sich US-Banken künftig wieder höher verschulden dürfen. Laut einem am Mittwoch vorgelegten Reformvorschlag soll die sogenannte Supplementary Leverage Ratio (SLR) für Institute wie Bank of America und J.P. Morgan von derzeit 5% auf einen Korridor von 3,5 bis 4,5% sinken. Die neuen Quoten sollen auch für ihre Tochtergesellschaften gelten, für die bislang eine Mindestanforderung von 6% gilt. Die Chancen, dass die Reform kommt, stehen gut, denn das Office of the Comptroller of the Currency hat denselben Vorschlag vorgelegt.

Die SLR ist ein wesentliches Element des nach der Finanzkrise geschnürten Basel-III-Pakets. Die Kennzahl bezieht sich auf das gesamte bilanzielle und außerbilanzielle Verschuldungsexposure der Banken und ist im Gegensatz zu den an den Risikoaktiva orientierten Kapitalanforderungen nicht risikogewichtet. Auf diese Weise wollen die Regulatoren verhindern, dass Banken trotz scheinbar positiver Risikokennzahlen zu viel Fremdkapital aufnehmen.

„Der Vorschlag wird helfen, die Widerstandsfähigkeit des US-Staatsanleihenmarkts aufzubauen“, kommentierte die stellvertretende Vorsitzende der US-Bankenaufsicht, Michelle Bowman, den Entwurf. Um ein Marktversagen unwahrscheinlicher zu machen und zu verhindern, dass Interventionen der Notenbank erforderlich sind, sollten die „unbeabsichtigten Folgen der Bankregulierung“ seitens der Fed proaktiv adressiert werden.

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