Finanzmärkte

Finanzstandards entwickeln sich dynamisch

Die Palette der Finanzstandards – von ISIN und CFI zu heute auch LEI, UPI oder DTI – wächst stetig. Standrads tragen dazu bei, dass aus isolierten Daten nützliche Informationen werden.

Finanzstandards entwickeln sich dynamisch

Finanzstandards entwickeln
sich dynamisch

Palette von ISIN, CFI & Co. wächst stetig

fed Frankfurt

Auch wenn die Hochphase von regulatorischen Vorgaben unmittelbar nach der Finanzkrise nun schon etwas zurückliegt, sind Regulierer und Finanzindustrie weiterhin mit unvermindertem Engagement dabei, Finanzstandards zu entwickeln, die für Ordnung, Transparenz und Vergleichbarkeit an den Kapitalmärkten sorgen sollen. Schließlich böten Standards die Chance zur Reduzierung von Aufwand und Kosten und zur Sicherstellung einer akkuraten Beaufsichtigung der Marktteilnehmer. Das ist eine Botschaft der mittlerweile 19. International Financial Standards Conference des WM Datenservice und der Association of National Numbering Agencies (ANNA).

„Die Standardsierung schreitet weiter voran“, unterstich Emma Kalliomaki, Managing Director von ANNA und des Derivatives Service Bureau. „Wir erreichen die nächste Phase, weil die Standards selbst weiterentwickelt werden müssen.“ Im Zuge dieser periodischen Überprüfung werde versucht, Standards wie die internationale Wertpapierkennnummer ISIN als auch den CFI, also die Klassifizierung von Finanzinstrumenten, so weiterzuentwickeln, wie sich die Finanzindustrie weiterentwickele.

Viele Standards kommen hinzu

Vor 20 Jahren gab es zwei Standards, mittlerweile seien viele weitere hinzugekommen wie beispielsweise der Legal Entity Identifier (LEI), der Digital Token Identifier (DTI) oder auch der Unique Product Identifier, der seit vergangenem Jahr in der Europäischen Union, den Vereinigten Staaten, Großbritannien und in vielen anderen Jurisdiktionen lanciert worden ist. Technologie verändere sich sehr schnell, die Finanzbranche werde zusehends digitaler, das erfordere neue finanzielle Standards, um die Prozesse effizient zu machen und ein „straight-through-processing“, also eine Durchlaufverarbeitung, zu ermöglichen.

Symbiotische Beziehung von Industrie und Regulierung

Industrie und Regulierer befänden sich in einer symbiotischen Beziehung, erläuterte Kalliomaki. Die Finanzwirtschaft habe Ideen, was standardisiert werden könnte, die Regulierung treibe derweil die Festlegung und Einführung von Standards voran. Mittlerweile kollaborierten Behörden unterschiedlicher Länder und Währungsräume stärker als früher und bemühten sich um Abstimmung. Zwar gebe es nach wie vor unterschiedliche Präferenzen und Anwendungsfälle und deshalb auch Unterschiede bei den Finanzstandards. Aber es werde versucht, eine gemeinsame Ausgangsbasis zu etablieren, eine common baseline. Diese Aussagen wurden auch in der Rede von Tom Soden von der britischen Financial Conduct Authority (FCA) gespiegelt, der im Übrigen über die Pläne der FCA sprach, insbesondere das Transaction Reporting zu vereinfachen, und damit die Kosten für Marktteilnehmer zu reduzieren.

Sassan Danesh, CEO von Etrading Software, berichtete, wie internationale Standards dazu beitragen, einen neutralen Mechanismus für Interoperabilität über Grenzen hinweg zu schaffen. So seien standardisierte Identifikationscodes entscheidend, um eine Verbindung zwischen Plattformen herzustellen und für Preistransparenz zu sorgen. „Standards transformieren isolierte Daten in nützliche Informationen“.