Insolvenz

Fintech Remagine ist gescheitert

Nur ein Jahr nach Aufnahme einer mit 20 Mill. Euro außergewöhnlich großen Seed-Finanzierung hat das Fintech Remagine Insolvenz angemeldet.

Fintech Remagine ist gescheitert

bg Frankfurt

Nur ein Jahr nach Aufnahme einer mit 20 Mill. Euro außergewöhnlich großen Seed-Finanzierung hat das Fintech Remagine Insolvenz angemeldet. Das Gericht bestimmte Torsten Martini zum vorläufigen Insolvenzverwalter.

Gründer Sebastian Dienst hatte im Oktober einen Strategiewechsel verkündet, als er von Revenue-Based Finance auf ein grünes Geschäftskonto umstellte. Für die Umsetzung dieses Pivots hatte man sich in Investorengespräche begeben, die offenbar ohne Erfolg verliefen. Die Tatsache, dass man innerhalb von zwölf Monaten das üppige Startkapital verbrannte, lässt darauf schließen, dass man bei den Ausreichungen an Start-ups kein glückliches Händchen hatte. Diese sollen in Revenue-Based Finance eigentlich einen Teil der Umsätze an den Kreditgeber zurückzahlen. Auf solche Konstellationen lassen sich in der Regel nur bonitätsschwache Firmen ein, die sonst keinen Zugriff auf Working-Capital-Finanzierungen haben. Rund 30 solcher Finanzierungen hat Remagine durchgeführt.

Schon der Pivot weckte Argwohn, wirkte dieser doch wie Trendhopping hin zu einem noch grüneren Geschäftsmodell mit kostenlosem Konto. Es gibt allerdings bereits einige Firmenkonten-Fintechs – und der Wechsel hin zum Streichen des kostenlosen Kontos hat zum Beispiel bei Holvi das Wachstum einfrieren lassen, aber auch die Verluste begrenzt. Remagine-Investoren hätten sich demnach auf die Finanzierung hoher Fehlbeträge einstellen müssen. Solarisbank und Raisin tätigten bislang Banking-as-a-Service für Remagine.