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Firmenkundenchef Boekhout verlässt die Commerzbank

Von Anna Sleegers, Frankfurt Börsen-Zeitung, 25.11.2020 Noch bevor die meisten Kollegen herausbekommen haben, wie man seinen Namen ausspricht, steht Roland Boekhout bei der Commerzbank schon wieder vor dem Absprung. Nach einer Auseinandersetzung...

Firmenkundenchef Boekhout verlässt die Commerzbank

Von Anna Sleegers, FrankfurtNoch bevor die meisten Kollegen herausbekommen haben, wie man seinen Namen ausspricht, steht Roland Boekhout bei der Commerzbank schon wieder vor dem Absprung. Nach einer Auseinandersetzung mit dem durchsetzungsstarken Aufsichtsratschef Hans-Jörg Vetter, in der es um die Zukunft des Firmenkundengeschäfts ging, wird sich der Aufsichtsrat des Instituts noch in dieser Woche mit seinem Rücktritt beschäftigen.Vordergründig mag es in dem Konflikt um die Frage gegangen sein, wie viel ertragsschwaches Geschäft sich die Commerzbank in ihrer Königsdisziplin leisten mag. Doch man muss kein Tiefenpsychologe sein, um nachzuvollziehen, dass die Entscheidung, Dr. Manfred Knof mit dem Vorstandsvorsitz zu betrauen, für den 57-jährigen Boekhout nicht gerade einfach zu verknusen gewesen sein dürfte. Erst zu Jahresanfang als Hoffnungsträger vom niederländischen Finanzkonzern zur Commerzbank gewechselt, hätte er den dringend benötigten Neuanfang an der Commerzbank-Spitze vermutlich ebenso glaubhaft verkörpern können wie der langjährige Allianz-Manager Knof, der es bei der Deutschen Bank lediglich in die Ebene unterhalb des Vorstands geschafft hatte.Aus genau dieser Ebene, allerdings bei der Commerzbank, dürfte sich dem Vernehmen nach Boekhouts Nachfolger rekrutieren. Wohl auch, um trotz des dritten Rücktritts in Folge ein bisschen Kontinuität im Top-Management zu gewährleisten, soll einer der drei Bereichsvorstände Roland Böhm (Corporates International), Oliver Haibt (Vertrieb) oder Michael Kotzbauer (Mittelstandsbank Mitte/Ost) nachrücken.Wohin es den in Südafrika geborenen Boekhout beruflich verschlägt, war am Dienstag noch nicht herauszubekommen. Dem Vernehmen nach ist der Vater von vier Kindern privat jedoch fest verwurzelt im Rhein-Main-Gebiet und dürfte sich daher primär in der Bankenmetropole nach einer neuen Aufgabe umschauen. Nicht nur für seine Kollegen bei der Commerzbank, die sich in den verbleibenden Wochen bis zum Jahresende noch persönlich oder zumindest telefonisch bei Boekhout verabschieden wollen, könnte es sich daher lohnen, kurz in die niederländische Phonetik einzutauchen, um herauszufinden, wie man den vokallastigen Nachnamen denn nun tatsächlich ausspricht. Eigentlich ist es nämlich ziemlich einfach: Die Kombination “oe” wird grundsätzlich so ausgesprochen wie das deutsche “u”, die Kombination “ou” dagegen ungefähr wie das deutsche “au”.