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Fitch malt Bild des Bankensektors Grau in Grau

Die Ratingagentur Fitch malt das Bild des globalen Bankensektors Grau in Grau. Fast 60% der Bonitätsnoten der Agentur haben einen negativen Ausblick, wie am Dienstag mitgeteilt worden ist. Den Angaben zufolge hat der Prozentsatz gegenüber Ende Juni...

Fitch malt Bild des Bankensektors Grau in Grau

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Die Ratingagentur Fitch malt das Bild des globalen Bankensektors Grau in Grau. Fast 60% der Bonitätsnoten der Agentur haben einen negativen Ausblick, wie am Dienstag mitgeteilt worden ist. Den Angaben zufolge hat der Prozentsatz gegenüber Ende Juni vergangenen Jahres nur marginal abgenommen.

Zwar ist der Anteil der auf einer Prüfliste für eine etwaige baldige Herabstufung stehenden Ratings zugleich von 10% nach dem ersten Halbjahr auf gut 1% gefallen. Meist sind diese Einstufungen indes mit einem negativen Ausblick versehen worden. „So gut wie keine“ Ratings haben dagegen einen positiven Ausblick oder stehen gar auf der Liste für ein baldiges Upgrade.

Bis auf Weiteres dürfte sich am hohen Anteil von Ratings mit negativem Ausblick wenig ändern, wie die Bonitätswächter zu verstehen geben. Zwar seien die unmittelbaren Risiken für die Banken nach Beginn der Pandemie weitgehend vermieden worden, heißt es. Jedoch drohten nun auf mittlere Sicht Risiken, wenn der Staat sich schrittweise aus den Hilfen für die Konjunktur und für Schuldner zurückziehe. Eine langsamer als erwartet verlaufende wirtschaftliche Erholung wegen wiederkehrender Lockdowns oder Rückschlägen bei Impfkampagnen könnte diese Risiken verschärfen.

Fitch stimmt damit ein in den Chor der Ratingagenturen, die sich mit Blick auf den Bankensektor skeptisch geben. Erst zu Wochenbeginn hatte Moody’s deutsche Banken gewarnt, sie müssten dringend auf die Kostenbremse treten, um in den kommenden drei Jahren nicht in die Verlustzone zu rutschen.

Wie Fitch nun erklärt, liegt dabei in Europa sowie im asiatisch-pazifischen Raum der Anteil der Banken-Ratings, welche die Gesellschaft mit einem negativen Ausblick versehen oder welche sie auf die Prüfliste für ein Downgrade gesetzt hat, mit 40% sowie 24% unter dem Durchschnitt. Stabile Ausblicke seien in diesen Märkten häufiger anzutreffen infolge der Annahme, dass Banken nötigenfalls von der öffentlichen Hand oder einer Mutter mit stabilem Ausblick Unterstützung bekämen, teilt Fitch mit.

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