Brokerage-Plattform wächst profitabel

FlatexDegiro baut Kryptoangebot aus

Steigende Einnahmen, sinkende Kosten: Nach einem starken Quartal hebt FlatexDegiro erneut die Prognosen für 2025 an. CEO Oliver Behrens treibt den Ausbau der Produktpalette voran.

FlatexDegiro baut Kryptoangebot aus

FlatexDegiro baut Kryptoangebot aus

Staking und Sparplanfähigkeit stehen auf der Agenda für das neue Trading

bg Frankfurt

Der Online-Broker FlatexDegiro befindet sich weiter im Aufwind. Im dritten Quartal wurden zum einen die Umsatzerlöse zweistellig um 18% auf 132 Mill. Euro gesteigert während zum anderen die operativen Kosten doch spürbar gesenkt werden konnten. Die operativen Aufwendungen gingen um 13% zurück auf 43 Mill. Euro. Während Personalaufwand und Marketingaufwand bei geringeren durchschnittlichen Kundengewinnungskosten stabil blieben, wurden die übrigen Verwaltungsaufwendungen“ um 38% auf 11 Mill. Euro reduziert.

Vor allem deutlich geringere Rechts- und Beratungskosten sowie geringere bankspezifische Beiträge hätten dazu beigetragen, so CEO Oliver Behrens im Call zu den Zahlen. CFO Benon Janos unterstrich, dass FatexDegiro auch von einem Sondereffekt bei der Bankenabgabe mit 2 Mill. Euro profitiert habe.

Auf Kurs zu den Zielen für 2027

In den ersten neun Monaten steigerte FlatexDegiro den Umsatz auf 410 Mill. Euro nach 353 Mill. Euro im Vorjahr. Das Konzernergebnis stieg derweil um 40% auf 121 Mill. Euro. Vor diesem Hintergrund hatten die Frankfurter in der Vorwoche die Jahresprognose bereits erneut deutlich erhöht. Der Umsatz von FlatexDegiro wird demnach bis Jahresende auf 530 Mill. bis 550 Mill. Euro steigen.

Der Konzerngewinn wird gemäß der neuen Prognosen zwischen 150 Mill. und 160 Mill. Euro liegen. Es war bereits die zweite Erhöhung. Schon bei der Vorlage der Halbjahreszahlen hatte der Neobroker die Prognosen für 2025 angehoben. Das für 2027 angepeilte Mittelfristziel, den Umsatz auf 650 Mill. Euro zu steigern und ein Ergebnis von 300 Mill. Euro zu erwirtschaften, bekräftigten CEO und CFO am Mittwoch.

Krypto-Rollout kommt voran

Behrens hebt aktuell die Erweiterung der Produktpalette um Kryptohandel und Wertpapierleihe hervor. Schon zwei Drittel der Kunden könnten nun schon das neue Krypto-Trading nutzen. Dieses sei im dritten Quartal in Österreich, Niederlande, Spanien sowie Frankreich eingeführt worden. Die Vorbereitungen für die Ausweitung des Krypto-Angebots auf Italien, Portugal, Griechenland und Irland seien abgeschlossen: „Der Rollout in diesen Ländern ist für Ende Oktober vorgesehen.“

Gut 30.000 Kunden der Plattform handeln Behrens zufolge bereits aktiv mit Kryptowerten. Für FlatexDegiro ist das ein lukratives Geschäft: Im Schnitt verdiene der Broker dabei 47 Basispunkte pro Transaktion verdienen, etwa doppelt so viel wie im klassischen hoch sei wie im klassischen Brokerage.

Aktiver im Treasury

Die für passive Erträge stehende Wertpapierleihe stände nun in Spanien und den Niederlanden zur Verfügung, weitere Länder würden bald folgen. Dabei teilt FlatexDegiro die Nettoerträge aus der Wertpapierleihe mit den Kunden, wie Behrens ausführte. „Außerdem hatten wir ja schon angekündigt, allgemein im Treasury aktiver zu werden. Neben den 1,3 Mrd. Euro für voll besicherte Wertpapierkredite werden wir den Rest von 4 Mrd. Euro, der bislang bei Bundesbank deponiert ist, verstärkt in Triple-A Anleihen investieren“, ergänzte der CEO.

Staking kommt bald, Stablecoins befinden sich auf der Agenda

Das neue Treasury-System wird Behrens zufolge im ersten Quartal 2026 einsatzfähig sein. Aber auch im Krypto-Bereich mangelt es nicht an Projekten. So soll das Krypto-Angebot um Staking erweitert werden, dem Gegenstück zur Wertpapierleihe. Außerdem will FlatexDegiro den Kunden auch die Eigenverwahrung ermöglichen und Krypto-Investments sparplanfähig machen.

Auf der Agenda steht außerdem die Integration von Stablecoins. Die entsprechenden Pläne will Behrens im kommenden Frühjahr konkretisieren.

Die seit Ende September im Aufwind befindliche FlatexDegiro-Aktie legte am Mittwoch im frühen Xetra-Handel um weitere gut 2% auf 32,34 Euro zu.