Fondsgeschäft

Flossbach von Storch schreibt 445 Mill. Euro Gewinn

Die bankunabhängige Fondsgesellschaft Flossbach von Storch machte im Jahr 2021 außergewöhnlich gute Geschäfte – auch im Verhältnis zu der übrigen Fondsbranche, die damals ebenfalls brillierte.

Flossbach von Storch schreibt 445 Mill. Euro Gewinn

jsc Frankfurt

Die bankunabhängige Fondsgesellschaft Flossbach von Storch hat im Jahr 2021 einen außergewöhnlich hohen Gewinn geschrieben: Weil Performance-Gebühren und höhere laufende Vergütungen das Provisionsergebnis um 81% auf 695 Mill. Euro in die Höhe trieben, erhöhte sich unterm Strich der Jahresüberschuss um 84% auf 445 Mill. Euro, wie die Gesellschaft im gerade publizierten Jahresabschluss festhält. Das von steigenden Börsenkursen geprägte Jahr 2021 bescherte auch anderen deutschen Fonds­adressen stark steigende Erträge und Gewinne, doch bei Flossbach von Storch fällt der Zuwachs damit besonders kräftig aus. Der Personal- und Verwaltungsaufwand erhöhte sich weniger stark um 19% auf rund 77 Mill. Euro. Im Verhältnis zum Provisionsergebnis ergibt sich eine außergewöhnlich niedrige Aufwand-Ertrag-Relation von 11%.

Dreistelliger Millionensegen

Das betreute Vermögen erhöhte sich im Berichtsjahr um 19% auf rund 80 Mrd. Euro. Die Kölner Gesellschaft betreut auch institutionelle Kunden und bietet eine klassische Vermögensverwaltung, sie ist aber vor allem für die beiden Varianten des Mischfonds „Multiple Opportunities“ bekannt, die Ende 2021 gemeinsam auf 40 Mrd. Euro kamen und heute bei rund 37 Mrd. Euro stehen. Beide Fonds sehen bei günstiger Wertentwicklung leistungsabhängige Gebühren vor. Allein die erste Variante von „Multiple Opportunities“, die aktuell knapp 25 Mrd. Euro schwer ist, weist zum 30. September 2021 eine Performancevergütung von 189 Mill. Euro aus.

Auch wenn die von Bert Flossbach und Kurt von Storch gegründete Gesellschaft eine außergewöhnlich hohe Gewinnmarge zeigt, brachte das Jahr 2021 auch für andere Fondsgesellschaften ein üppiges Geschäft ein. So bauten auch die vier deutschen Publikumsfondsriesen DWS, Allianz Global Investors, Union Investment und DekaBank Gebühreneinnahmen und Gewinn aus. Auch der Fondsvertrieb lief damals auf Hochtouren.

Das Jahr 2022 verlief wegen fallender­ Börsenkurse absehbar schlechter für die Branche. Flossbach von Storch erwartet Folgen für das Provisionsergebnis sowie ein Ergebnis auf Niveau des Jahres 2020. Damals hatte die Gesellschaft einen Gewinn von 242 Mill. Euro erzielt, ein ebenfalls solides Ergebnis.