WERTBERICHTIGT

Frag nach bei der BaFin

Börsen-Zeitung, 18.7.2017 Ist es der EZB langweilig? Europas Bankenaufseher erwägen ein Inhaberkontrollverfahren gegen die Großaktionäre der Deutschen Bank aus China und Katar: das Konglomerat HNA respektive zwei Anlagevehikel der katarischen...

Frag nach bei der BaFin

Ist es der EZB langweilig? Europas Bankenaufseher erwägen ein Inhaberkontrollverfahren gegen die Großaktionäre der Deutschen Bank aus China und Katar: das Konglomerat HNA respektive zwei Anlagevehikel der katarischen Herrscherfamilie. Die Anteile liegen jeweils unter 10 %, jener Schwelle, deren Erreichen automatisch eine solche Zuverlässigkeitsprüfung auslöst. Eine Hintertür ermöglicht bei einem maßgeblichen Einfluss – etwa über die bestehenden Aufsichtsratsmandate – auch unterhalb dieses Wertes die Einleitung eines Verfahrens. Vielleicht sollte die EZB einmal bei der deutschen Finanzaufsicht BaFin nachfragen. Die schaut sich auch Großaktionäre mit Anteilen von weniger als 10 % an und trifft sich sogar mit ihnen, wie Präsident Felix Hufeld, der das Interesse ausländischen Kapitals an deutschen Banken erklärtermaßen grundsätzlich positiv findet, im Mai kundtat. Kritikwürdiges, das gegen die Anteilseigner der Deutschen Bank spricht, scheinen die nationalen Aufseher bis dahin nicht entdeckt zu haben. Womöglich gar ein chinesisch-katarisches Acting in Concert? Das klingt denn doch allzu exotisch.ski