Genossenschaftsbanken

Frankfurter Volksbank vor weiterer Fusion

Bei der Frankfurter Volksbank laufen schon wieder Gespräche über eine Fusion. Sollten die Gespräche mit der Rüsselsheimer Volksbank zum Erfolg führen, wäre das der 21. Zusammenschluss.

Frankfurter Volksbank vor weiterer Fusion

sto Frankfurt

Bei der Frankfurter Volksbank bahnt sich schon wieder eine Fusion an. Wie die Rüsselsheimer Volksbank mitteilte, haben die Aufsichtsräte beider Häuser auf Vorschlag der Vorstände entschieden, Fusionsgespräche zu führen. Die Verschmelzung der Nummer 358 der Genossenschaftsbanken mit einer Bilanzsumme von rund 700 Mill. Euro mit der ungleich größeren Frankfurter Volksbank (Nummer 6 bzw. rund 13 Mrd. Euro; jeweils Stand Ende 2020) sei „das richtige Rezept, um in einem zunehmend herausfordernden Umfeld den Förderauftrag gegenüber den Mitgliedern der Genossenschaft weiterhin zuverlässig zu erfüllen“, hieß es in der Mitteilung.

Beide Banken ergänzten sich ideal und teilten die Vorstellungen einer am Förderauftrag orientierten Genossenschaftsbank, so Josef Paul, Vorstand der Rüsselsheimer Volksbank. Er schloss betriebsbedingte Kündigungen aus. Neben den Gesprächen zwischen den Vorständen werden auch die Vertreter in den kommenden Wochen über Art und Weise des Zusammenschlusses informiert. Formal sollen die Vertreterversammlungen im April und Mai mit einer Mehrheit von je 75 % das Vorhaben absegnen. Wie Markus Walter, zweites Vorstandsmitglied in Rüsselsheim, betonte, sei ein intensiver Dialog auch mit Mitgliedern und Mitarbeitern geplant. Die Rüsselsheimer beschäftigen rund 100 Mitarbeiter, betreiben sieben Filialen und haben rund 18 000 Mitglieder.

Über weitere Ziele und Inhalte der angestrebten Fusion wollten Sprecher beider Genossenschaftsbanken auf Anfrage keine Stellung beziehen. Nach den Erfahrungen mit den Fusionsvorhaben der Frankfurter Volksbank der Vergangenheit – die Ehe mit Rüsselsheim wäre die 21. in der jüngeren Zeit – dürfte die Rüsselsheimer Volksbank unter dem Frankfurter Dach zumindest keine Radikalkur erwarten, sondern eine schrittweise Eingliederung. Zuletzt waren die Frankfurter mit der VR-Bank Alzenau erstmals über die hessische Landesgrenze gegangen, der Zusammenschluss war rückwirkend zum 1. Januar 2021 vollzogen worden. Am heutigen Mittwoch berichtet die Frankfurter Volksbank über ihre Geschäftszahlen für 2021.