Französische Axa bereinigt Leben-Portfolio

Versicherer stößt britisches Geschäft ab - Verkäufe belasten mit 400 Mill. Euro

Französische Axa bereinigt Leben-Portfolio

tl Frankfurt – Der französische Versicherungskonzern Axa verkauft sein britisches Investment-, Leben- und Pensionsgeschäft an die britische Phoenix Group Holdings. Dafür zahlt Phoenix nach eigenen Angaben 375 Mill. Pfund (493 Mill. Euro). Die Transaktion soll im zweiten Halbjahr 2016 abgeschlossen sein, wie der zweitgrößte europäische Versicherer am Freitag mitgeteilt hat. Drei TransaktionenFür dieses Geschäft sowie die Ende April bzw. Anfang Mai angekündigten Verkäufe des auf der Isle of Man basierten Anleihegeschäfts und der Plattform Elevate wird Axa nach eigenen Angaben etwa 632 Mill. Pfund (832 Mill. Euro) erhalten. Die Transaktion würde aber die Gewinn- und-Verlust-Rechnung mit etwa 400 Mill. Euro belasten. Dabei weist der Versicherer darauf hin, dass der bereits gemeldete Verkauf von zwei US-Immobilien zu einem außerordentlichen Nachsteuerertrag von 1,1 Mrd. Dollar führen und sich im Nettogewinn des ersten Halbjahres 2016 niederschlagen wird.Die Phoenix Gruppe, ein Spezialist für die Abwicklung von Lebensversicherungsbeständen, übernimmt von Axa mehr als 910 000 Policen und 12,3 Mrd. Pfund Assets under Management. Die durch die Akquisition erreichte Diversifikation werde innerhalb von sechs Monaten nach dem Abschluss zu Nettokapitalsynergien von etwa 250 Mill. Pfund führen. Darin seien Kostensynergien von jährlich 10 Mill. Pfund enthalten, teilte Phoenix mit. Die Transaktion trage zur vorgeschlagenen Erhöhung der 2016er Schlussdividende um 5 % auf 28 Pence pro Aktie, entsprechend 56 Pence auf annualisierter Basis, bei.Die Aktienkurse der beiden beteiligten Gesellschaften reagierten am Freitag positiv auf die Transaktion. In einem unveränderten Umfeld legten Axa an der Pariser Börse um 0,35 % auf 22,65 Euro zu, während Phoenix in London sogar um 5 % auf 892 Pence in die Höhe schossen.Axa setzt mit dem jüngsten Verkauf den Rückzug aus dem klassischen Lebens- und Rentenversicherungsmarkt fort. Er wird einerseits durch die lang anhaltende Niedrigzinsphase und andererseits durch die verschärfte Regulierung in die Zange genommen. So forciert Axa Deutschland das Schaden- und Unfallgeschäft, während die Beitragseinnahmen in der Lebensparte zurückgehen. Dort setzt Axa auf ein neues Produkt (“Relax Rente”) mit abgespeckter Garantie, will aber das klassische Geschäft weiterhin, wenn auch nicht an prominenter Stelle, betreiben (vgl. BZ vom 4.12.2015). Neu formiertes GremiumGleichzeitig gab Axa die neue Zusammensetzung ihres Management Committee, eines zur Unterstützung des CEO eingerichteten Gremiums, bekannt. Es wird ab 1. Juli aus zehn Personen, darunter sechs neu ernannten, unter der Leitung des designierten CEO Thomas Buberl bestehen.—– Personen Seite 12