WERTBERICHTIGT

Für Danske das Ende einer Etappe

Börsen-Zeitung, 2.10.2019 Die Geschäftsaufgabe der Danske Bank in Estland markiert einen Haken hinter diesem 13-jährigen Auslandsabenteuer der Dänen. 2006 hatten sie sich für 4 Mrd. Euro die finnische Sampo Bank inklusive Baltikum-Geschäft...

Für Danske das Ende einer Etappe

Die Geschäftsaufgabe der Danske Bank in Estland markiert einen Haken hinter diesem 13-jährigen Auslandsabenteuer der Dänen. 2006 hatten sie sich für 4 Mrd. Euro die finnische Sampo Bank inklusive Baltikum-Geschäft einverleibt. Unter den fortan in der Tallinner Niederlassung geführten Konten befanden sich auch die von rund 10 000 nichtestnischen Kunden, von denen ein guter Teil aus Russland, Großbritannien und von den britischen Jungferninseln stammte. Mehr als 60 % der Kundschaft des Auslandsportfolios waren auffällig, also der Geldwäsche verdächtig, wie eine interne Untersuchung der Danske vor einem Jahr zutage förderte. Seitdem ist dort nichts mehr, wie es war: Das Topmanagement weitgehend ausgetauscht, der einstige Statthalter in Estland tot – die Polizei spricht von Selbstmord. Ruf und Marktwert zerbröselt, Ermittler im Nacken, Strafzahlungen in Milliardenhöhe vor Augen. Mit dem Aus für die Niederlassung in Estland – wie auch in Lettland und Litauen – ist nur der Schlusspunkt einer Etappe gesetzt. Für Danske ist die Angelegenheit noch längst nicht ausgestanden. fir