Fusion in Venetien verzögert sich

EU-Kommission fordert zusätzlich 1 Mrd. Euro für Volksbanken-Merger

Fusion in Venetien verzögert sich

tkb Mailand – Die vorgesehene Kapitalerhöhung der beiden Krisenbanken Veneto Banca und Banca Popolare di Vicenza (BPV) muss von 6,4 auf 7,4 Mrd. Euro aufgestockt werden. Dies hat die EU-Kommission beschlossen. Auflage ist auch, dass der Staat nicht die gesamte Kapitalerhöhung übernimmt, sondern dass zumindest 1 Mrd. Euro privat finanziert wird. Die Kapitalaufstockung der beiden Krisenbanken ist Voraussetzung für die seit Monaten geplante Fusion der beiden Kreditinstitute. Geldgeber gesuchtGrund für die neue Forderung sind die faulen Kredite der beiden Krisenbanken aus Venetien. Diese sind mit 18,7 Mrd. Euro höher ausgefallen, als ursprünglich erwartet wurde. Für 9,7 Mrd. Euro der ausfallgefährdeten Kredite wurden bereits Rückstellungen getätigt, sie sind zu 62,2 % (BPV) und 59,4 % (Veneto Banca) gedeckt. Doch Experten halten weitere Rückstellungen für notwendig. Die vom Bankenrettungsfonds Atlante bereits zu Jahresende überwiesenen 900 Mill. Euro reichen nicht aus, um die von den neuerlichen faulen Krediten (NPL) verursachten Verluste auszugleichen. Daher die Forderung von 1 Mrd. Euro zusätzlicher Finanzierung.Dem Bankenrettungsfonds Atlante gehen mit der geplanten Übernahme der ausfallgefährdeten Kredite von Monte dei Paschi di Siena (MPS) die Mittel aus. Auch hat Atlante bereits vor einem Jahr die Kapitalerhöhungen der beiden Banken aus Venetien im Wert von 2,5 Mrd. Euro nahezu vollständig finanziert. Kreditinstitute wie Unicredit, Intesa Sanpaolo, Ubi Banca und Banco BPM kam die bisherige Bankenrettung in Italien teuer zu stehen. Allein der Resolutionsfonds, mit dessen Hilfe vier mittelitalienische Kleinbanken vor dem Konkurs gerettet werden konnten, hat 4,5 Mrd. Euro verschlungen.