Fondsgeschäft

GAM stellt nach Verlust Kosten­senkung in Aussicht

Die stark geschrumpfte Schweizer Fondsgesellschaft GAM will mit einer deutlichen Kostensenkung zurück in die Gewinnzone. Im laufenden und im kommenden Jahr soll der Aufwand um jeweils 20 Mill. Euro sinken.

GAM stellt nach Verlust Kosten­senkung in Aussicht

jsc Frankfurt

Die Schweizer Fondsgesellschaft GAM will nach wiederholten Nettomittelabflüssen und Verlusten die laufenden Kosten deutlich senken: Erst in diesem und dann im kommenden Jahr soll der Aufwand auf Jahressicht um je 20 Mill. sfr sinken, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit – insgesamt also um 40 Mill. sfr. Im vergangenen Gesamtjahr wies das Haus noch einen Aufwand von 234,5 Mill. sfr aus. Im ersten Halbjahr kamen bereits 109,5 Mill. sfr zusammen, so dass sich für die zweite Jahreshälfte ein Ziel von 105 Mill. sfr ergibt.

Wie bereits Mitte Juli ad hoc angekündigt verbucht der Konzern einen Vorsteuerverlust von 15,4 Mill. sfr. Noch schwerer wiegt eine darüber hinausgehende und ebenfalls angekündigte Firmenwertabschreibung von 263,6 Mill. sfr, die das Ergebnis gemäß Rechnungslegungsstandard IFRS auf minus 275,2 Mill. sfr drückt. Die Abschreibung geht noch auf die Übernahme durch Julius Bär im Jahr 2005 zurück, noch bevor GAM 2009 an die Börse ging. In den vergangenen Jahren ist die Gesellschaft allerdings geschrumpft, so dass sie den unterstellten Firmenwert in der Bilanz absenken musste. Das verwaltete und betreute Vermögen sank seit Mitte 2018 von damals 164 Mrd. sfr auf zuletzt 83 Mrd. sfr ab. Bereits im Jahr 2020 verbuchte GAM eine Firmenwertabschreibung in dreistelliger Millionenhöhe. Das Unternehmen war nach einem Fondsskandal im Jahr 2018 unter Druck geraten.

Angeblich lotet die Gesellschaft einen Verkauf aus, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg vor wenigen Tagen unter Verweis auf beteiligte Personen berichtete. Eine Sprecherin lehnte eine Stellungnahme ab.

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