GCA Altium floriert mit Technologiedeals

Bewertungen reichen bis zum 33-fachen Umsatz

GCA Altium floriert mit Technologiedeals

Von Walther Becker, Frankfurt “Die Frage ist nur, ob die Bewertung in den low teens, mid teens oder high teens liegt”, sagt Sascha Pfeiffer, Managing Partner der Investmentbank GCA Altium, im Gespräch mit der Börsen-Zeitung. Er bezieht sich dabei auf die enorm gestiegenen Bewertungen, die gemessen an den operativen Ergebnissen durchweg zweistellige Vielfache aufweisen. Beraten wurden schon Deals, wie er erzählt, wo Unternehmen mit dem 33-Fachen des Jahresumsatzes den Besitzer wechselten oder wo 500 Mill. Euro für ein Unternehmen ohne Einnahmen gezahlt wurden. “Gefragt ist Technologie, und das bedeutet in allererster Linie Software”, berichtet Pfeiffer. Es sei eine extreme Knappheit im Markt; Finanzinvestoren hätten in den vergangenen 24 Monaten eingekauft und seien noch nicht bereit, sich von Portfoliofirmen wieder zu trennen, aus privater Hand komme eher wenig an den Markt, und für Public-to-Private-Transaktionen seien die Bewertungen an den Börsen zu hoch. Sein Kollege Martin Kühner berichtet von starkem Interesse von Investoren aus Japan und China aus dem internationalen Netzwerk von GCA Altium, die 2017 nach dem ersten vollen Geschäftsjahr als Teil der globalen Investmentbank Bilanz zieht. Europaweit wurden 2017 rund 70 Transaktionen begleitet, davon 36 im deutschsprachigen Raum, weltweit 112. Unter den “Leuchtturmmandaten” hebt Pfeiffer die Beratung von Breitling (Uhren) beim Verkauf an den Finanzinvestor CVC hervor. Pfeiffer und Kühner erwarten für 2018 anhaltend hohes Dealvolumen. “Disruptive Geschäftsmodelle, vor allem in Fintechs, Digital Car Technology und Industrie 4.0, werden auch weiterhin für sehr hohe M & A-Aktivitäten in diesen Branchen sorgen”, sagt Pfeiffer. Die Provisionseinnahmen aus M & A-Beratung und Debt Advisory stiegen um 9,2 % auf 144 Mill. Euro, in Europa legte der Umsatz um ein Drittel zu. Auch in der Luxusbranche, im E-Commerce und der Freizeitindustrie habe GCA Altium “Schwergewichte” begleitet. Dies spiegele sich in zahlreichen neuen Anfragen und ersten konkreten Aufträgen für das angelaufene Jahr wider. Insbesondere mittelgroße Transaktionen in Branchen wie der Informationstechnologie und Elektrotechnik sollen für Impulse sorgen. Der grenzüberschreitende Anteil unter den von GCA begleiteten Deals lag 2017 global bei etwas mehr als einem Drittel und damit über dem Marktdurchschnitt. Der deutschsprachige Raum breche mit 18 Deals und damit 50 % Anteil nach oben aus der Reihe aus. GCA ist an der Börse Tokio notiert und mit Büros in Frankfurt, London, Manchester, Mailand, Mumbai, München, New York, Osaka, San Francisco, Schanghai, Singapur, Tel Aviv, Tokio und Zürich präsent.