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Generali vermeldet einen starken Gewinnanstieg

Die italienische Versicherung Generali hat für das erste Quartal einen starken Gewinnanstieg vermeldet, der auf die gute Performance der Schadensparte zurückzuführen war.

Generali vermeldet einen starken Gewinnanstieg

Generali vermeldet einen starken Gewinnanstieg

Treiber ist die sehr ertragreiche Schadensparte – Überschwemmungsschaden in Italien trifft den Versicherer kaum

bl Mailand

Die italienische Versicherung Generali hat für das erste Quartal einen starken Gewinnanstieg von 481 Mill. auf 1,2 Mrd. Euro vermeldet, der deutlich über den Erwartungen von Analysten lag. Operativ legte Generali um 22% auf 1,8 Mrd. Euro zu. Treiber war der starke Ertragszuwachs der Schaden- und Unfallsparte, die unter anderem von einer geringeren Schadenquote profitierte. Allerdings spielten auch Einmaleffekte wie der Verkaufsgewinn einer Londoner Immobilie sowie die im Vorjahresquartal angefallenen Abschreibungen in Russland eine Rolle.

Das Unternehmen bestätigte die Ziele des Strategieplans, der für den Zeitraum 2021 bis 2024 einen Anstieg des Gewinns je Aktie von jährlich 6 bis 8% sowie für 2022 bis 2024 Dividendenzahlungen von insgesamt 5,2 bis 5,6 Mrd. Euro vorsieht. Die Aktie legte zunächst leicht zu, verlor dann aber an Boden.

Der Zuwachs der Beitragseinnahmen (siehe Tabelle) beruht ebenfalls auf der Schaden- und Unfallsparte, wo sie im prozentual zweistelligen Bereich zulegten. Im Lebensversicherungsgeschäft gingen sie dagegen um 3,7% auf 13,2 Mrd. Euro zurück. Besonders stark waren die Rückgänge hier in Italien, Deutschland und Frankreich. Im Lebenbereich will sich das Unternehmen, das in Deutschland gerade rund 150.000 Verträge der Generali Pensionskasse an die Frankfurter Leben verkauft hat, künftig besonders auf renditestärkere Produkte konzentrieren – auch um den Preis von kurzfristigen Marktanteilsverlusten. In diesem Zusammenhang ist auch ein Verkauf des klassischen Lebensversicherungs-Portfolios in Italien angedacht. Man werde weiter daran arbeiten, das Portfolio in diesem Sektor anders auszubalancieren, sagte CFO Cristiano Borean. Die Solvabilitätsrate, Gradmesser der Rentabilität, verbesserte sich auf hohem Niveau von 221% auf 227%.

Analysten heben Daumen

Analysten etwa von Jefferies zeigten sich angetan vom Anstieg des operativen Gewinns in der Schadensparte und der Reduzierung der Combined Ratio in dem Segment. Für BofA Securities ist dieses Resultat „beeindruckend“. Generali sei in „guter Verfassung“. J.P. Morgan sprach von „soliden Resultaten“. Der operative Gewinn liege um 31% über den eigenen Erwartungen. Der Versicherer profitierte im Schadensegment (ohne Autos) nicht nur von einer niedrigen Schadenquote, sondern auch von höheren Einnahmen. Die Analysten sehen für die Aktie, die knapp unter 18 Euro notiert, einen durchschnittlichen Zielkurs von 19,36 Euro. Ein Drittel gibt eine Kaufempfehlung, annähernd ein Fünftel rät zum Verkauf.

Die schweren Überschwemmungen in Italien sind erst nach der Berichtsperiode eingetreten, werden den Versicherer jedoch nach eigenen Angaben aufgrund der Absicherung durch Rückversicherungsverträge mit weniger als 100 Mill. Euro belasten. Von der nach der Corona-Pandemie wieder deutlich gewachsenen Reisetätigkeit profitierte Europ Assistance. Auch der Bereich Autoversicherungen verzeichnete Zuwächse.

Rückläufig waren die Erträge im Assetmanagement, einem der Kerngebiete des Strategieplans. Der Versicherer, der zuletzt auch durch kleinere Übernahmen gewachsen ist hat derzeit 633 (i.V. 615,2) Mrd. Euro Assets under Management. Generali ist an einer Übernahme insbesondere im Assetmanagement interessiert. In den letzten Monaten hat es dem Vernehmen nach immer wieder Gespräche mit Vermögensverwaltern in den USA gegeben, die jedoch bisher zu keinem Ergebnis geführt haben.

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