Generali will sich auf drei Kernmärkte konzentrieren

Wandel der Anleihen in MPS-Aktien in Diskussion

Generali will sich auf drei Kernmärkte konzentrieren

tkb Mailand – Italiens größter und Europas drittgrößter Versicherer Generali hält trotz des in den vergangenen 18 Monaten verschlechterten finanziellen Umfeldes und der Unsicherheit auf den Finanzmärkten an seinen 2015 bekannt gegebenen Finanzzielen fest. Um eine Dividendenausschüttung von über 5 Mrd. Euro bis 2018 und eine durchschnittliche Rendite auf das eingesetzte Kapital von 13 % p. a. von 2016 bis 2018 zu garantieren, sollen unter anderem die Kosten um 200 Mill. Euro gesenkt werden. Kein KahlschlagVersicherungschef Philippe Donnet hat am Kapitalmarkttag in London Gerüchte über einen drastischen Personalabbau von bis zu 8 000 Mitarbeitern dementiert. Die Generali-Aktien waren gestern die größten Verlierer in Mailand, konnten aber gegen Börsenende einen Teil der Verluste wieder aufholen und schlossen mit 11,30 (-3 %).Der Versicherer aus Triest will die Präsenz im Ausland künftig auf die wichtigsten Märkte konzentrieren und aus 13 bis 15 wenig relevanten Märkten aussteigen. Dadurch sollen bis zu 1 Mrd. Euro in die Kasse fließen. Zukäufe in den Kernmärkten (Frankreich, Deutschland und Italien) seien nicht auszuschließen. Generali hatte bereits kürzlich die Niederlassungen in Liechtenstein und Guatemala aufgegeben. Derzeit ist Generali in mehr als 60 Ländern vertreten.Generali rechnet bis 2018 mit einem Cash-flow von 7 Mrd. Euro. In der Lebensparte will Generali künftig auf fondsbasierte Produkte setzen. Auch soll das Vertriebsnetz stärker digitalisiert und der Kundendienst optimiert werden.Donnet hat am Mittwoch vor Analysten wissen lassen, dass ein Wandel der im Generali-Portefeuille befindlichen Anleihen von Monte dei Paschi di Siena (MPS) derzeit diskutiert werde. “Wir wollen bei einer Lösung für MPS mitwirken. Sobald die Bedingungen des Schuldentausches bekannt gegeben werden, trifft der Verwaltungsrat seine Entscheidung.” Würde Generali alle ihre MPS-Anleihen in Aktien wandeln, avancierte der Versicherer zum größten Aktionär von MPS. Donnet bestätigte, dass rund 1 % der Investitionen auf Bankpapiere entfallen.Der mögliche Beteiligungsabbau der Investmentbank Mediobanca, die mit 13 % größter Generali-Aktionär ist, macht dem Versicherungschef kein Kopfzerbrechen. Mediobanca-Chef Alberto Nagel hatte erst kürzlich eine entsprechende, unerwartet deutliche Reduktion angekündigt, sollte Mediobanca neue Akquisitionen tätigen.