Gesundgeschrumpfte IKB sieht sich beim Jahresziel auf Kurs
Gesundgeschrumpfte IKB sieht sich beim Jahresziel auf Kurs
Zinsüberschuss und Gewinn steigen – Hoffen auf Verkauf
jsc Frankfurt
Die Deutsche Industriebank (IKB) fasst nach jahrelangem Schrumpfkurs und zeitweilig hohen Verlusten allmählich Tritt: Das Neugeschäft der Düsseldorfer wuchs in der ersten Jahreshälfte im Vergleich zum Vorjahr um 27% auf 1,57 Mrd. Euro, der Kundenkreditbestand blieb mit 8,89 Mrd. Euro stabil, der Gewinn vor Steuern stieg um rund ein Fünftel auf 36 Mill. Euro, wie die Mittelstandsbank am Freitag mitteilte.
Das Institut im Besitz des US-Finanzinvestors Lone Star sieht sich auf Kurs, das angestrebte Gewinnziel für das Gesamtjahr von 60 Mill. Euro vor Steuern zu erreichen. Ähnlich wie in weiten Teilen der Kreditwirtschaft stieg der Zinsüberschuss im ersten Halbjahr, und zwar um knapp ein Zehntel auf 107 Mill. Euro.
Hoffen auf Verkauf
Die Bank hofft weiter auf einen Verkauf durch Lone Star: Dieser Schritt könne "die weitere geschäftliche Entwicklung des Unternehmens positiv beeinflussen", hält der Halbjahresbericht fest. "Dies schließt die Gewinnung weiterer Investoren ein." In der Finanzkrise hat die KfW das Institut mit Milliardenhilfen aufgefangen und 2008 an Lone Star verkauft. Seit der Übernahme gab es wiederholt Spekulationen über einen Verkauf oder Börsengang der Düsseldorfer.
Heute weist die Bank 566 Vollzeitstellen und eine Bilanzsumme von 14,9 Mrd. Euro aus. Damit ist die bundesweit tätige IKB kleiner als die örtliche Stadtsparkasse Düsseldorf. Ende März 2007, als das letzte Geschäftsjahr vor Beginn der Bankkrise endete, brachte die IKB noch 63,5 Mrd. Euro Bilanzsumme auf die Waage. Heute leitet die IKB im großen Umfang Kredite von Förderbanken weiter. Das betraf im ersten Halbjahr 40% des Neugeschäfts.
BaFin im Nacken
Die deutsche Finanzaufsicht begleitet das Institut weiter eng: Nach einer Nachschauprüfung ergeben sich laut Halbjahresbericht "notwendige Anpassungen an Prozessen und Methoden". Es drohen demnach "Belastungen insbesondere für die Risikotragfähigkeit und angrenzende Themenstellungen". Im März 2022 hatte die BaFin Verstöße gegen die Anforderungen an eine ordnungsgemäße Geschäftsorganisation festgestellt und zusätzliche Eigenmittelvorgaben gemacht.
