Verdi und DBV rufen zum Streik auf

Gewerkschaften erhöhen Druck im Postbank-Tarifkonflikt

Verdi und der Deutsche Bankangestellten-Verband (DBV) rufen von Dienstag bis einschließlich Mittwoch zum Streik auf. Betroffen sind Service-Einheiten und Callcenter.

Gewerkschaften erhöhen Druck im Postbank-Tarifkonflikt

Gewerkschaften erhöhen Druck im Postbank-Tarifkonflikt

dpa-afx Essen/Berlin

Vor der vierten Verhandlungsrunde im Tarifkonflikt bei der Postbank erhöhen die Gewerkschaften Verdi und der Deutsche Bankangestellten-Verband (DBV) den Druck mit erneuten Warnstreiks. Von Dienstag bis einschließlich Mittwoch sollen die Beschäftigten bundesweit ihre Arbeit in den Service-Einheiten (Backoffice) und Callcentern niederlegen, wie Verdi am Montag mitteilte. „Trotz wochenlanger Verhandlungen ist der Arbeitgeber nach wie vor nicht bereit, den Postbank-Beschäftigten substanziell entgegenzukommen“, sagte Verhandlungsführer Jan Duscheck.

Erst in der vergangenen Woche hatten Verdi und DBV zu Warnstreiks in Bereichen aufgerufen, in denen wichtige Bankgeschäfte abgewickelt werden. Der DBV rief die Beschäftigten der Deutschen-Bank-Tochter PCC Services von Dienstag bis einschließlich Donnerstag an den Standorten Berlin und Essen zu Arbeitsniederlegungen auf.

Deutsche-Bank-Tochter PCC Services soll streiken

Die PCC Services ist Dienstleister für den Deutsche-Bank-Konzern, einschließlich der Postbank. Sie spielt eine wichtige Rolle beim Abarbeiten der Probleme im Zusammenhang mit einer IT-Umstellung bei der Postbank. Im vergangenen Jahr hatten sich Beschwerden von Kundinnen und Kunden gehäuft, die zeitweise nicht mehr auf Konten zugreifen konnten oder über Verzögerungen bei Baufinanzierungen klagten.

Verdi will für etwa 12.000 Beschäftigte im Deutsche-Bank-Konzern mit einem Postbank-Tarifvertrag 15,5% mehr Geld, mindestens jedoch eine Anhebung der Gehälter um 600 Euro erstreiten. Der DBV fordert 14,5% mehr Geld für eine Laufzeit von 12 Monaten und die Einführung einer betrieblichen vollen Altersversorgung für die Beschäftigten. „Mit dem Warnstreik machen wir der Arbeitgeberseite deutlich, dass am 16. April nur ein angemessen hohes Gehaltsangebot verhandlungsfähig ist“, teilte der DBV mit.

Die Deutsche Bank will bis Mitte 2026 bis zu 250 der 550 Postbank-Filialen schließen und dabei auch Personal abbauen.