Gläubiger von Wirecard fordern 12 Mrd. Euro

Börsen-Zeitung, 19.11.2020 sck/sp München/Berlin - Die erste Versammlung der Gläubiger von Wirecard hat Forderungen in zweistelliger Milliardenhöhe gegen den insolventen Zahlungsabwickler zutage gebracht. Das zuständige Amtsgericht München teilte...

Gläubiger von Wirecard fordern 12 Mrd. Euro

sck/sp München/Berlin – Die erste Versammlung der Gläubiger von Wirecard hat Forderungen in zweistelliger Milliardenhöhe gegen den insolventen Zahlungsabwickler zutage gebracht. Das zuständige Amtsgericht München teilte mit, dass bisher 11 500 Forderungen von geschädigten Banken, Geschäftspartnern, institutionellen Investoren und Kleinaktionären angemeldet seien. Diese verlangten nach bisherigem Stand 12,4 Mrd. Euro. Diese Summe könnte sich noch erhöhen, da täglich neue Forderungen eingehen. Die Justiz wird nun prüfen müssen, ob sämtliche Forderungen berechtigt sind. Das dauert. Daher dürfte sich das Insolvenzverfahren für Wirecard hinziehen. Der Insolvenzverwalter Michael Jaffé geht davon aus, dass dieses rund zehn Jahre dauern könnte.Der parlamentarische Untersuchungsausschuss zum Fall Wirecard hat weniger als ein Jahr Zeit. Heute startet der Ausschuss mit der öffentlichen Vernehmung von Ex-Wirecard-Chef Markus Braun die Beweisaufnahme. Die Kontakte des Firmengründers zur Politik dürften dabei im Vordergrund stehen. – Schwerpunkt Seite 3