sp New York – Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat nun offenbar doch bereits konkrete Pläne, als erste Wall-Street-Adresse in den Handel mit Kryptowährungen wie Bitcoin einzusteigen. Bis spätestens Ende Juni 2018 wolle die Bank mit einem eigenen Team für dieses Geschäft starten, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf Insider. “Als Reaktion auf das Kundeninteresse an digitalen Währungen prüfen wir, wie wir dieses am besten bedienen können”, erklärte ein Sprecher der Bank, ohne die kolportierten Pläne für einen eigenen Handelsbereich zu bestätigen oder zu dementieren.Lloyd Blankfein, der CEO und Chairman von Goldman Sachs, hatte zuletzt noch abgewunken, als er nach dem Umgang mit dem Hype um Bitcoin gefragt wurde. “Sollte es sich bewähren und sich als Wertaufbewahrungsmittel etablieren, sollte es nicht mehr täglich 20 % rauf und runter gehen und außerdem mehr Liquidität vorhanden sein, werden wir uns damit beschäftigen”, erklärte Blankfein Ende November in einem Fernsehinterview zum Thema Bitcoin. Noch sehe er keine Dringlichkeit für eine eigene Strategie im Umgang mit der Digitalwährung. “Das Leben muss wirklich, wirklich rosig aussehen, wenn es das ist, worüber wir uns unterhalten”, so Blankfein.Jetzt scheinen die Aussichten rosig genug, um über den Handel mit Bitcoin nachzudenken. Schon heute bietet Goldman Sachs als bisher einzige Wall-Street-Bank ausgewählten Kunden das Clearing von Terminkontrakten auf die Digitalwährung an, die die Börsenbetreiber CBOE und CME in den vergangenen zwei Wochen an den Start gebracht haben.Bereits Anfang Oktober hatte der Goldman-Chef mit einem seiner seltenen Tweets für Aufsehen unter Kryptoinvestoren gesorgt. “Ich denke noch über Bitcoin nach”, twitterte er. Noch sei er zu keinem Schluss gekommen und er spreche sich weder für noch gegen die Kryptowährung aus, hieß es damals sinngemäß. Mittlerweile scheint Blankfein seine Position gefunden zu haben.