Goldman Sachs sichtet Büroräume in Frankfurt

Auch Morgan Stanley prüft Optionen am Main

Goldman Sachs sichtet Büroräume in Frankfurt

Bloomberg/kaz Frankfurt – Goldman Sachs prüft derzeit Kreisen zufolge Büroräume in Frankfurt, die nach dem Brexit als neues Handelszentrum innerhalb der Europäischen Union dienen könnten. Darunter sei auch das Skylight-Gebäude im Stadtzentrum.Die dortigen Räumlichkeiten sind momentan im Besitz der Skandinaviska Enskilda Banken (SEB), die jedoch im Zuge einer Restrukturierung einen Stellenabbau bei der AG um rund die Hälfte der 700 Stellen (Stand 2016) plant. Im Gespräch mit der Börsen-Zeitung (vgl. BZ vom 18. März) hatte Deutschland-Chef Johan Andersson bekannt gegeben, sich aus dem klassischen Geschäft mit dem öffentlichen Sektor und dem Pfandbriefgeschäft zurückziehen zu wollen.Ein Goldman-Sachs-Sprecher wollte sich nicht dazu äußern, während SEB mitteilte, derzeit werde die komplett verfügbare Bürofläche genutzt. Es sei noch zu früh, um über einen Abbau zu sprechen. Goldman Sachs erwäge, bis zu 1 000 Mitarbeiter nach Frankfurt zu senden, hatte ein Insider zu einem früheren Zeitpunkt erzählt.Auch Morgan Stanley ist Insiderberichten zufolge auf der Suche nach Büroraum in der deutschen Finanzhauptstadt. Zu den Optionen zähle das Bürogebäude in der Taunusanlage 8, das derzeit der Assetmanagementsparte der Credit Suisse gehört. Zwei Drittel der rund 30 000 Quadratmeter stünden zur Verfügung. Laut Berichten vom Februar zieht die US-Bank in Erwägung, im Zuge des Brexits etwa 300 Mitarbeiter nach Frankfurt oder Dublin zu versetzen. Eine Sprecherin von Morgan Stanley gab dazu keine Auskunft. Banken suchen AlternativenSeit der Entscheidung Großbritanniens, die EU zu verlassen, sehen sich global agierende Banken dazu gezwungen, neue Standorte auf dem Kontinent aufzubauen, um den Zugang zu den dortigen Kunden weiter zu sichern. Insgesamt soll London so bis zu 30 000 Jobs aus der Finanzszene verloren gehen, schätzt die Denkfabrik Bruegel. Im April hatte Richard Gnodde, Vice Chairman bei Goldman Sachs, bekannt gegeben, 2018 mit der Umverteilung von Mitarbeitern auf EU-Städte beginnen zu wollen.