ak Düsseldorf – Die Gothaer verkauft ihre polnische Tochter an die Vienna Insurance Group. Damit trennt sich der mittelgroße Gegenseitigkeitsversicherer von einem Großteil seiner Auslandsaktivitäten. Neben der Gothaer TU mit Sitz in Warschau, die als Kfz- und Sachversicherer tätig ist und 150 Mill. Euro zu den Konzernbeitragseinnahmen beisteuerte, existiert nur noch ein kleineres Geschäft in Rumänien. “Wir sind dort nicht in Verkaufsgesprächen”, sagte eine Sprecherin. Die kleine rumänische Gesellschaft werde gerne als Testfeld genutzt, zudem sei das Geschäft nicht profitabel. Zu der von seinem Vorgänger Werner Görg eingeleiteten Auslandsstrategie hatte sich der seit 2014 amtierende Vorstandschef Karsten Eichmann von Anfang an eher distanziert geäußert. Eine Expansion über einen weiteren Zukauf misslang. Die polnische Tochter, die gerade an der Schwelle zur Gewinnzone steht, habe viele Managementkapazitäten gebunden, hieß es. Die Gothaer teilte mit, sich auf ihr Kerngeschäft in Deutschland fokussieren zu wollen. Bei der Transaktion hatte Unicredit die Deutschen beraten.Käuferin Vienna Insurance Group sieht sich selbst als Nummer 4 am polnischen Versicherungsmarkt und kommt mit dem Erwerb dem mittelfristigen Ziel näher, 10 % des Marktes in der Schaden- und Unfallversicherung auf sich zu vereinen.