Quartalszahlen

Grenke-Neugeschäft stabilisiert sich

Die Grenke AG hat im zweiten Quartal mit 398,6 Mill. Euro ein Leasingneugeschäft nahezu auf Vorjahresniveau erzielt (402,3 Mill. Euro). Gleichzeitig stieg die Anzahl der Neuverträge um 11,3% auf 56078 und lag damit erstmals seit Ausbruch der...

Grenke-Neugeschäft stabilisiert sich

spe Stuttgart

Die Grenke AG hat im zweiten Quartal mit 398,6 Mill. Euro ein Leasingneugeschäft nahezu auf Vorjahresniveau erzielt (402,3 Mill. Euro). Gleichzeitig stieg die Anzahl der Neuverträge um 11,3% auf 56078 und lag damit erstmals seit Ausbruch der Corona-Pandemie wieder über dem Wert des Vorjahresquartals. „Es geht jetzt wieder bergauf“, sagte CFO Sebastian Hirsch in Baden-Baden laut einer Mitteilung.

Gleichwohl befinde sich das Unternehmen weiterhin in einem von der Pandemie geprägten Marktumfeld. In einem nächsten Schritt soll nun auch das Volumen sukzessive gesteigert werden. Durch einen zwei Jahre laufenden, syndizierten Kredit über 250 Mill. Euro mit sieben Kernbanken habe Grenke hierfür eine wesentliche Voraussetzung geschaffen, um die Finanzierungsbasis zu verbreitern. Der Nachrichtenagentur Bloomberg sagte Hirsch, dass der Vorstand an seiner Gesamtjahresprognose festhalte. Für 2021 hatte der Konzern ein Leasing-Neugeschäft zwischen 1,7 und 2 Mrd. Euro in Aussicht gestellt. Die Marge des Deckungsbeitrags 2, die Grenke zur Betrachtung der Ertragsentwicklung heranzieht, tendierte im Berichtszeitraum von 17,5 auf 18,1% leicht nach oben, allerdings mit großen regionalen Schwankungen.

Kreditneugeschäft bricht ein

Mit Blick auf die Grenke Bank sprach Hirsch von einem Neustart. Wie berichtet, steht bei der Konzerntochter ein Wechsel des zweiköpfigen Führungsgremiums an. So wird zunächst der für den Markt zuständige Vorstand Andreas Schulz das Unternehmen verlassen und durch Helge Kramer ersetzt, der aus dem Helaba-Konzern kommt. Ein Nachfolger für Vorstand Sven Noppes soll im vierten Quartal in die Grenke Bank eintreten. Eine Prüfung der BaFin, die nach Betrugsvorwürfen einer Gruppe von Leerverkäufern angestoßen wurde, hatte Mängel in der Kreditvergabe der Bank festgestellt. Nachdem die Bank zum Jahresbeginn die Kreditvergabe für kleine und mittelständische Kunden eingestellt hat, sank das Kreditneugeschäft stark von 54,2 auf 6,1 Mill. Euro. Dennoch bleibt die Bank laut Hirsch ein wichtiger Bestandteil für Grenke, etwa für die Refinanzierung über Einlagen.

Wie Grenke weiter mitteilte, senkte die GBB-Rating Gesellschaft für Bonitätsbeurteilung das Rating für den Konzern von „A“ auf die Stufe „A–“. Der Ausblick bleibt „negativ“. GBB nannte in ihrer Begründung im Wesentlichen die durch die Covid-19-Pandemie belastete Ertragslage der Gesellschaft und die zur Wiederherstellung des Anlegervertrauens noch nötigen Fortschritte des Governance- und Risk & Compliance Managements.

Die Investmentbank Warburg Research ließ die Einstufung für Grenke auf „Buy“ mit einem Kursziel von 47 Euro. Das Neugeschäft des Leasingspezialisten beginne sich zu erholen, schrieb Analyst Marius Fuhrberg in einer ersten Reaktion auf die Zahlen am Freitag.