Von Bernd Wittkowski, FrankfurtThomas Groß hat es geschafft. Der 54-Jährige übernimmt am 1. Juni 2020 den Vorstandsvorsitz bei der Helaba. Dies entschieden die maßgeblichen Gremien der Landesbank, Verwaltungsrat und Trägerversammlung, dem Vernehmen nach einstimmig. Der amtierende Bankchef Herbert Hans Grüntker (64) wird planmäßig mit Erreichen der Altersgrenze Ende Mai nächsten Jahres in den Ruhestand gehen (vgl. BZ vom 6. Dezember). Zukunftsfähig aufgestellt”Herbert Hans Grüntker hat die Helaba in einem herausfordernden Umfeld mit sicherer Hand und großem Engagement geführt und dabei die Bank zukunftsfähig aufgestellt. Darüber hinaus hat er die Helaba noch stärker in der Sparkassen-Finanzgruppe verankert”, erklärte der Vorsitzende des Verwaltungsrats der Bank und Geschäftsführende Präsident des Sparkassen- und Giroverbandes Hessen-Thüringen, Gerhard Grandke. Dank Grüntkers erfolgreicher Arbeit könne sich die Landesbank heute aus einer starken Position heraus den neuen Marktgegebenheiten stellen.Grüntker steht seit Oktober 2015 an der Spitze des Instituts, das heute Partner und Dienstleister von 40 % der knapp 380 deutschen Sparkassen ist. Zu der Landesbank stieß er nach Banklehre, BWL-Studium sowie Stationen bei der BHF-Bank und den Barmenia Versicherungen 1993. Unter anderem verantwortete er in den vergangenen 26 Jahren als Generalbevollmächtigter die Sparte Assetmanagement und war von 2007 bis zum Wechsel auf die andere Seite der Neuen Mainzer Straße in Frankfurt 2015 Vorstandschef der Tochter Frankfurter Sparkasse, deren Integration in den Helaba-Konzern er zuvor souverän gemanagt hatte.Mit der Bestellung von Groß zum künftigen Vorstandsvorsitzenden könne der erfolgreich eingeschlagene Weg der Helaba mit hoher Kontinuität fortgesetzt werden, so Grandke weiter. Als stellvertretender Vorstandsvorsitzender und Chief Risk Officer (CRO) habe Groß die positive Weiterentwicklung des Geschäftsmodells in den vergangenen Jahren entscheidend mitverantwortet. “Aufgrund seiner langjährigen Vorstandserfahrung in der Helaba verfügt er über die besten Voraussetzungen, das Haus erfolgreich zu führen und weiter voranzubringen.” Groß ist seit 2012 Mitglied des Vorstands und seit Oktober 2015 die Nummer 2 hinter Grüntker, der ihn schon intensiv in alle relevanten Themen einbezogen hat. Sein Verantwortungsbereich umfasst bisher das Risikocontrolling der Bank, Credit Risk Management, Cash Management, das Strategieprojekt Digitalisierung, die Frankfurter Sparkasse, die Frankfurter Bankgesellschaft sowie das Branch Management New York. Vor dem Wechsel zur Helaba war Groß zuletzt seit 2008 Vorstandsmitglied der untergegangenen WestLB. Kemler leitet neues DezernatMit Erreichen der Altersgrenze wird Ende Mai 2020 auch Vorstandsmitglied Dr. Norbert Schraad (64) in den Ruhestand treten. Der ehemalige Deutsch-Banker steht wie Grüntker seit 1993 in den Diensten der Helaba, ist seit Mai 2006 Vorstandsmitglied und zeichnet verantwortlich für das Firmenkundengeschäft und Corporate Finance. Der Auf- und Ausbau von Corporate Finance zu einer tragenden Säule des Instituts geht entscheidend auf sein Konto. Schraads Verantwortungsbereich wird künftig Kapitalmarktvorstand Hans-Dieter Kemler (51) übernehmen und dann das neue Dezernat Corporates & Markets leiten. Der frühere Commerzbank-Manager ist seit Mai 2017 im Helaba-Vorstand.Der Vorstand wird demnach von heute sieben auf sechs Köpfe verkleinert und ein neues Mitglied des Führungsgremiums noch gesucht. Die Neubesetzung dürfte dann mit einer umfassenderen Änderung der Geschäftsverteilung im Vorstand einhergehen. Nicht zuletzt müssen ja die heutigen Zuständigkeiten von Groß neu sortiert werden.