WERTBERICHTIGT

Großer Name, großes Problem

Börsen-Zeitung, 17.7.2020 Wenn Firmen den Namen wechseln, kann das viele Gründe haben. Wenn die bereits im Februar angekündigte Umbenennung der Royal Bank of Scotland (RBS) zur Natwest Group am kommenden Mittwoch wirksam wird, dürfte jedem klar...

Großer Name, großes Problem

Wenn Firmen den Namen wechseln, kann das viele Gründe haben. Wenn die bereits im Februar angekündigte Umbenennung der Royal Bank of Scotland (RBS) zur Natwest Group am kommenden Mittwoch wirksam wird, dürfte jedem klar sein, warum die Großbank den mit zahllosen Skandalen und einem atemberaubenden Bail-out verbundenen Namen ablegt. CEO Alison Rose gönnt sich und ihren Mitarbeitern damit einen Neuanfang. Dadurch kehrt ein großer Name an die Londoner Börse zurück. Natwest war einmal die profitabelste Bank des Landes. Zu Beginn des Jahrtausends wurde sie von der RBS absorbiert, deren Streben an die Weltspitze katastrophale Folgen hatte. Ein Jahrzehnt nach der Rettung durch den Steuerzahler in der Finanzkrise hält der Staat noch immer 62 % an dem Institut, weil bislang keine Regierung den Mut hatte, den Wählern zu erklären, dass der Einstandspreis, den Labour-Schatzkanzler Alistair Darling einst zu zahlen bereit war, nicht wieder zu erzielen ist. Dieser Überhang wird auch unter dem neuen Namen auf dem Aktienkurs lasten.hip