Gutachter stellt Fehler der HRE fest

Börsen-Zeitung, 19.10.2016 jh München - Dem früheren Vorstandsvorsitzenden der Hypo Real Estate (HRE) Georg Funke werden schwere Versäumnisse vorgeworfen. Eine Sonderprüfung ergab, dass vor allem die ab dem Frühjahr 2008 vom Management um Funke...

Gutachter stellt Fehler der HRE fest

jh München – Dem früheren Vorstandsvorsitzenden der Hypo Real Estate (HRE) Georg Funke werden schwere Versäumnisse vorgeworfen. Eine Sonderprüfung ergab, dass vor allem die ab dem Frühjahr 2008 vom Management um Funke “getroffenen Maßnahmen zur Liquiditätssteuerung in der Gruppe nicht angemessen waren und es insbesondere im Liquiditätsrisikomanagement deutliche Defizite gab”. Das teilte die HRE am Dienstag mit, nachdem der 2009 von der Hauptversammlung gewählte Sonderprüfer Wolfgang Russ von der Stuttgarter Wirtschaftsprüfer- und Steuerberaterfirma Ebner Stolz seine Untersuchung abgeschlossen hatte. Der Kauf der Depfa Bank 2007 sei nach Einschätzung von Russ aber “insgesamt nicht zu beanstanden, auch wenn es einzelne Mängel gab”. Und der Beinahe-Zusammenbruch der HRE wäre “auch bei einer Anpassung der Refinanzierung nicht zu verhindern gewesen”. Dieser sei unmittelbar eine Folge der Insolvenz von Lehman im September 2008 gewesen.Ob die HRE Schadenersatzansprüche gegen Funke erhebt, wird nach den Worten eines Sprechers noch geprüft. Im Fall der Klage von Funke und zwei anderen früheren Vorständen wegen deren Kündigung sieht die verstaatlichte Immobilienbank ihre Position nun bestätigt.