WERTBERICHTIGT

Haarbüschel in der Suppe

Börsen-Zeitung, 28.4.2017 Wird 2017 das Jahr der Deutschen Bank? Der Sprung des Reingewinns um 143 % im ersten Quartal sah nach einem fulminanten Start aus. Als dann noch über die Bildschirme irrlichterte, die Ergebnisse seien vor wie nach Steuern...

Haarbüschel in der Suppe

Wird 2017 das Jahr der Deutschen Bank? Der Sprung des Reingewinns um 143 % im ersten Quartal sah nach einem fulminanten Start aus. Als dann noch über die Bildschirme irrlichterte, die Ergebnisse seien vor wie nach Steuern stärker gestiegen als von Analysten erwartet und der viel beachtete Anleihehandel habe auch beim hiesigen Branchenprimus geboomt, schien es ein weiterer schöner Tag zu werden. Davon hatten die Blauen ja zuletzt einige, nachdem es vor gerade mal sieben Monaten schien, als sei John Cryan derjenige, der in der Frankfurter Taunusanlage endgültig das Licht ausknipsen müsse. Die Linke soll damals in freudiger Erwartung eines VEB Deutsche Bank schon den Rotkäppchen-Sekt kaltgestellt haben. Welche Enttäuschung für die Partei, dass das Kapital dann doch von privater Seite kam und die Verstaatlichung wieder in weite Ferne rückte! Aktuell fand nun aber die Analystengemeinde gleich ein ganzes Haarbüschel in der Suppe: sinkende Erträge, enttäuschende Gewinne, die US-Banken sind besser et cetera. Die Folge: ein Kursverlust von 3,7 %. Den Analysten kann’s halt keiner recht machen.ski