Hannover Rück bekräftigt Gewinnziel
Hannover Rück bekräftigt Gewinnziel
ste Hamburg
Die Hannover Rück sieht sich nach einem Anstieg des Nettogewinns im ersten Halbjahr um 13,2% auf 1,3 Mrd. Euro auf Kurs, das Geschäftsjahresziel 2025 von rund 2,4 Mrd. Euro zu erreichen. Der weltweit drittgrößte Rückversicherer bekräftigte bei der Vorlage des Zwischenberichts zum 30. Juni am Dienstag seine Prognose. Im zweiten Quartal stieg der Gewinn im Vorjahresvergleich infolge einer deutlich geringeren Großschadenbelastung in der Schadenrückversicherung als in den ersten drei Monaten und dank einer geringeren Steuerlast um 38% auf 833 Mill. Euro. Die Steuerquote sank von 29 auf 19%.
Die Folgen der verheerenden Waldbrände um Los Angeles hatten zum Jahresauftakt dazu geführt, dass das Großschadenbudget des ersten Quartals von 435 Mill. Euro mit einer Belastung von knapp 765 Mill. Euro deutlich überschritten wurde und der Nettogewinn um fast 14% auf 480,5 Mill. Euro schrumpfte. Auch nach dem ersten Halbjahr liegen die Leistungen für Großschäden mit 976 (i.V. 567) Mill. Euro noch oberhalb des budgetierten Erwartungswerts der Hannover Rück für diesen Zeitraum von 935 Mill. Euro. Für das Gesamtjahr 2025 mit der üblichen Hurrikansaison im dritten Quartal sind 2,1 Mrd. Euro veranschlagt.
Vorstandschef zuversichtlich
Nach den hohen Leistungen für Schäden im ersten Quartal sei die Großschadenbilanz im zweiten Quartal deutlich moderater ausgefallen, erklärte Hannover Rück-Vorstandschef Clemens Jungsthöfel. „Insgesamt blicken wir auf einen guten Geschäftsverlauf im ersten Halbjahr.“ Die Preise und Konditionen am Rückversicherungsmarkt befänden sich nach wie vor auf einem auskömmlichen Niveau. Zugleich habe man die Widerstandskraft der Hannover Rück weiter ausgebaut. Auf Basis der Zahlen für die ersten sechs Monate sei er „sehr zuversichtlich“, dass die Hannover Rück auch im zweiten Halbjahr profitabel wachsen und die Ziele für das Geschäftsjahr erreichen werde.
Die Vertragserneuerungsrunden in der Schadenrückversicherung zum 1. Juni und 1. Juli, in denen Teile des Nordamerikageschäfts, insbesondere Naturkatastrophenrisiken, Geschäft aus Australien und Neuseeland sowie Geschäft im Bereich Kredit und Kaution erneuert werden, führten auch bei der Hannover Rück zu Preisabschlägen. Der Rückversicherer zeichnete den Angaben zufolge insgesamt vor allem aufgrund eines weggefallenen Großauftrags ein um 2,1% geringeres Volumen. Ohne diesen Effekt hätte sich das Vertragsvolumen um 4,5% erhöht, so die Hannover Rück. Die Preise bei den jüngsten Vertragserneuerungen sanken inflations- und risikobereinigt um 2,9%.
Aktie fällt
Die im Dax gelistete Aktie der Hannover Rück, im bisherigen Jahresverlauf bis Montag um 7,4% gestiegen, gab nach dem Start des Börsenhandels am Dienstag in der Spitze um 2,8% auf 258,20 Euro nach. Bei der US-Investmentbank Jefferies, die bei einem Kursziel von 340 Euro zum Kauf der Aktie rät, hieß es, das Lebensrückversicherungsgeschäft habe im zweiten Quartal enttäuscht. Die US-Bank J.P. Morgan, die bei einem Kursziel von 330 Euro die Hannover-Rück-Aktie mit „Overweight“ einstuft, erklärte, das operative Ergebnis liege um 5% unter der vom Unternehmen erstellten Konsensschätzung, das Nettoergebnis um 5% darüber. Die Bestätigung der Jahresziele dürfte am Markt positiv ankommen.