Hannoversche Volksbank bei Krediten über Plan

Für Wachstum gerüstet - Dividende bleibt stabil

Hannoversche Volksbank bei Krediten über Plan

ste Hamburg – Die Hannoversche Volksbank hat ein starkes Geschäftsjahr hinter sich. Die mit einer 2017 um knapp 6 % auf 5,3 Mrd. Euro ausgeweiteten Bilanzsumme größte Genossenschaftsbank Niedersachsens verweist auf ein Betriebsergebnis vor Bewertung von 1,10 (i.V. 0,99) % der Durchschnittsbilanzsumme (DBS). Damit liege das Institut über dem Durchschnitt aller rund 950 genossenschaftlichen Primärbanken in Deutschland, sagte Vorstandssprecher Jürgen Wache. Geplant war ein Ergebnis um 1 %. Ursächlich für den Anstieg war unter anderem ein kräftiges Kreditwachstum von 10,5 % auf 3,6 Mrd. Euro. Kalkuliert hatte das Institut mit zwei Dritteln dieser Steigerung.”Man kann Gas geben, wenn man die Prozesse im Griff hat”, erklärte Wache. Sondereffekte hätten das Wachstum nicht geprägt. Zugesagt wurden 2017 Kredite über insgesamt mehr als 1 Mrd. Euro. Der seit 2008 amtierende Bankchef verwies auf die frühzeitige Migration zum Bankanwendungsverfahren des genossenschaftlichen Dienstleisters Fiducia & GAD IT im Jahr 2015. Früh habe man auch in Beratungsqualität investiert, das Wertpapiergeschäft sei nicht zurückgefahren worden.Die Hannoversche Volksbank, die im vergangenen Jahr knapp 62 (65,2) Cent aufwenden musste, um 1 Euro zu verdienen, hielt ihren Zinsüberschuss mit 2,23 (2,28) % nahezu stabil und steigerte den Provisionsüberschuss auf 0,69 (0,62) % der DBS. Für den Anstieg sorgte unter anderem mit rund 3 Mill. Euro eine Ende 2016 wirksam gewordene Erhöhung der Kontoführungsgebühren. Das Institut kommt auf etwa 220 000 Kunden, darunter 24 000 Firmenkunden. Im Berichtsjahr seien brutto 5 800 Neukunden gewonnen worden, sagte Wache. Den Verwaltungsaufwand hielt die Hannoversche Volksbank, die zu den zehn größten Volks- und Raiffeisenbanken in Deutschland gehört, in etwa konstant. Die Mitarbeiterzahl sank 2017 um 23 auf gut 900, bei 45 Geschäftsstellen und 33 SB-Centern sieht Wache noch etwas Raum für eine Straffung.Von dem Ergebnis vor Steuern von rund 54 Mill. Euro fließen rund 28 Mill. Euro in das Eigenkapital, die Ausschüttungssumme liegt bei rund 2 Mill. Euro. Das weitere Wachstum lasse sich aus der Gewinnthesaurierung finanzieren. “Wir suchen kein Geld”, unterstrich Wache. Die Dividende an die rund 108 000 Mitglieder – 2017 kamen 4 200 hinzu – soll mit 5,5 % unverändert bleiben. Für 2018 rechnet die Bank, die bei “einer Handvoll” institutioneller Kunden und Großanlegern Negativzinsen berechnet, mit einem Betriebsergebnis vor Bewertung “leicht” unter dem Vorjahresniveau. Im Kreditgeschäft, das seit drei Jahren stärker wachse als das Einlagengeschäft, erwartet der Vorstandssprecher ein Wachstum von 200 Mill. bis 250 Mill. Euro.Eine Fusion steht für die Hannoversche Volksbank vorerst nicht auf der Agenda. In angrenzenden Gebieten planen in diesem Jahr fünf Häuser Zusammenschlüsse zu zwei neuen Banken. In einer nächsten Konsolidierungsrunde sei eine Beteiligung seiner Bank an einem Zusammenschluss im Wirtschaftsraum Hannover denkbar, meinte Wache.