Hedgefonds bringen sich gegen Wirecard in Stellung

TCI baut Shortposition aus - Greenvale mit dabei

Hedgefonds bringen sich gegen Wirecard in Stellung

sck München – Nach abermaligen Bilanzbetrugsvorwürfen der “Financial Times” (FT) gegen Wirecard haben sich mehr Hedgefonds gegen den Zahlungsdienstleister positioniert. Mit dem Aufbau neuer Netto-Leerverkaufspositionen wetten sie auf fallende Aktienkurse des Zahlungsdienstleisters. Am Mittwoch setzte das Papier seine Talfahrt fort. Die Aktie büßte zeitweise 5,6 % ein, begrenzte im weiteren Verlauf die Kursverluste etwas und beendete den Xetra-Handel bei 103,95 Euro (-4,5 %). Wirecard war den zweiten Tag in Folge Schlusslicht im Dax.Das Papier notierte damit wieder auf dem Niveau von Anfang Februar. Seinerzeit begann die FT damit, Wirecard mit dem Vorwurf von Unregelmäßigkeiten in den Bilanzen ausländischer Tochtergesellschaften zu konfrontieren. Das löste einen Kurssturz aus. Die Finanzaufsicht BaFin hatte daraufhin zeitweise den Aufbau neuer Shortpositionen in die Aktie untersagt. Einen neuen Anlass, die Anleger zu verunsichern, gaben Bekanntmachungen im elektronischen Bundesanzeiger über jüngste Shortpositionen von britischen Hedgefonds. Die Gesellschaft TCI Fund Management meldete am Mittwoch eine Position von 0,67 % in der Aktie. Damit stockte TCI ihr Volumen binnen eines Tages um 0,13 Prozentpunkte auf (vgl. BZ vom 11. Dezember). Greenvale Capital meldete, eine Leerverkaufsposition von 0,54 % aufgebaut zu haben.Zwei Tage zuvor wurde bekannt, dass der amerikanische Hedgefonds Slate Path Capital seine Shortposition auf 1,1 % erhöhte. Zur gleichen Zeit beschuldigte die FT Wirecard, Bargeldbestände 2017 falsch ausgewiesen zu haben. Der Konzern bestritt dies (vgl. BZ vom 10. Dezember).Derweil sickerte durch, dass 2016 Detektive Fondsmanager beschattet hatten. Seinerzeit schaltete Wirecard externe Ermittler nach einer Leerverkaufsattacke ein. Anlass war eine Studie eines Analysehauses namens Zatarra über angebliche Bilanztricks. Strafermittler sahen in dem Fall eine Marktmanipulation als erwiesen an.