Leerverkaufsregeln

Hedgefonds kritisieren SEC-Reformpläne

Die SEC will mit neuen Regeln für Wertpapier-Leihgeschäfte mehr Transparenz ins Segment der Leerverkäufe bringen. Bei Hedgefonds stößt sie dabei aber auf vehementen Widerstand.

Hedgefonds kritisieren SEC-Reformpläne

xaw Frankfurt

Reformpläne der SEC zu Wertpapier-Leihgeschäften stoßen bei Hedgefonds auf Widerstand. Die US-Börsenaufsicht hatte im November angekündigt, mit neuen Offenlegungspflichten mehr Transparenz im Segment schaffen zu wollen. Wertpapier-Lender sollen die wesentlichen Konditionen von Leihgeschäften künftig binnen 15 Minuten an eine zugelassene nationale Wertpapiervereinigung übermitteln. Neben einmaligen Ausgaben von insgesamt 375 Mill. Dollar dürften Lendern und Vermittlern von Leihgeschäften durch die Reform laut SEC fortlaufende Kosten von 140 Mill. Dollar im Jahr entstehen.

Nach Ansicht des Assetmanagers BlackRock stehen den hohen Kosten nur geringe Informationsgewinne gegenüber. Laut der Hedgefonds-Vereinigung Managed Funds Association könnten die Regelungen zudem zu extremeren Ausprägungen des 2021 entstandenen Meme-Stock-Hypes führen. Damals verabredeten sich Privatanleger im Internet zu Wertpapierkäufen, um Titel mit hohem Short Interest anzutreiben. Leerverkäufer, die gegen Aktien wie jene des Videospiel-Händlers Game-stop gewettet hatten, mussten heftige Verluste hinnehmen.

Branchenvertreter äußern nun die Sorge, durch das SEC-Vorhaben werde es für Spekulanten einfacher, Hedgefonds-Strategien auszuhebeln. Dies treffe aufgrund der resultierenden Volatilität nicht nur Leerverkäufer, sondern auch unbeteiligte Kleinanleger. Laut Befürwortern wie den Analysten von Muddy Waters Research würde es die Reform jedoch für alle Marktteilnehmer einfacher machen, extreme Kursbewegungen einzuschätzen.