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Hedgefonds Three Arrows wird abgewickelt

Ein Gericht hat die Abwicklung des Krypto-Hedgefonds Three Arrows angeordnet. Der hatte zu hoch gepokert mit Wetten auf steigende Notizen und konnte dann nicht geforderte Sicherheiten nachliefern.

Hedgefonds Three Arrows wird abgewickelt

bg – Der in Liquiditätsnöte geratene Krypto-Hedgefonds Three Arrows Capital (3AC) steht vor der Abwicklung. Wie am Mittwoch bekannt wurde, hat ein auf den British Virgin Islands (BVI) sitzendes Gericht einen solchen Beschluss gefasst und Teneo Restructuring mit der Aufgabe betraut. Das berichten mehrere Online-Medien übereinstimmend. Three Arrows hatte sich mit Leveraged-Long-Wetten verspekuliert und konnte bei sinkenden Notizen Nachschusspflichten (Margin Calls) nicht erfüllen. Zwar versuchten die beiden Gründer Zhu Su und Kyle Davis noch mit Umschichtungen von Coins das Blatt zu wenden, aber das reichte nicht aus. Im Markt beschwerten sich viele Gegenparteien, dass die Gründer schon kurz vor Eingeständnis der Schwierigkeiten Mitte Juni nicht mehr für Rückfragen erreichbar waren.

Da Three Arrows Geschäftsbeziehungen mit vielen Handelsplätzen und Crypto Lendern unterhielt, gibt es einige Geschädigte, die nun darauf hoffen, aus der Verwertungsmasse bedient zu werden. Sollten die Kryptonotizen wieder anziehen, könnte das Schäden erheblich mindern, sofern die Assets von Three Arrows das hergeben. Zuletzt hatte der Broker Voyager Digital berichtet, dass man Forderungen an 3AC über 350 Mill. Dollar sowie gut 15.000 Bitcoin habe und diese Forderung auch fällig gestellt. Auch bei FTX, Bitmex und Deribit steht der Hedgefonds in der Kreide – wobei Three Arrows auch zu den Aktionären von Deribit gehört.

Das Urteil des „Eastern Caribbean Supreme Court in the High Court of Justice in the BVI“ wurde schon am Montag gefällt. Three Arrows wird von der Singapurer Kanzlei Solitaire vertreten, wo der Hedgefonds mit seiner Holding auch registriert war oder ist – offenbar erfolgte auch eine Registrierung auf den British Virgin Islands. Three Arrows wollte nach Dubai migrieren, aber das kam zu spät, sodass nun andere Regulatoren die Scherben aufkehren müssen. Eine solche spektakuläre Pleite lastet auf dem Ruf des langjährigen 3AC-Aufsehers Singapur, der auch schon wissen ließ, dass die Daumenschrauben für Kryptofirmen angezogen würden.

Neben Three Arrows sind einige weitere Adressen des Krypto-Ökosystems in die Bredouille geraten. Der Crypto Lender Celsius steht ebenfalls vor dem Aus, wobei hier bis zu 10 Mrd. Dollar an Kunden-Assets auf dem Spiel stehen. BlockFi kann auf einen Rettungskredit von FTX hoffen, auch beim Futures-Händler Coninflex tut sich ein Loch auf. Dort wurde heute bekannt, dass es der bekannte Investor Roger Ver ist, der Margin Calls über 47 Mill. Dollar nicht nachkommen will. Ver bestreitet, dass er offene Positionen bei Coinflex habe.

Die Kaskadeneffekte dürften sich fortsetzen: FTX-Chef Sam Bankman-Fried wurde von „Fortune“ dahingehend zitiert, dass es einige „drittklassige“ Handelsplattformen gebe, die vor der Pleite stünden. Mit austrocknenden Handelsvolumen sind diese mit sinkenden Einnahmen konfrontiert und kommen schnell in Nöte, wenn Kunden keine zusätzlichen Sicherheiten stellen wollen oder können.

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