WERTBERICHTIGT

Helden für einen Tag

Börsen-Zeitung, 26.10.2019 Barclays hat gleich eine ganze Reihe von Dingen richtig gemacht. Die Rivalin der Deutschen Bank trennte sich nicht vom kapitalintensiven FICC-Geschäft, dem Handel mit Renten, Währungen und Rohstoffen. Das...

Helden für einen Tag

Barclays hat gleich eine ganze Reihe von Dingen richtig gemacht. Die Rivalin der Deutschen Bank trennte sich nicht vom kapitalintensiven FICC-Geschäft, dem Handel mit Renten, Währungen und Rohstoffen. Das Investmentbanking wurde nicht bis zur Unkenntlichkeit geschrumpft. Stattdessen wurden uninteressante Standorte aufgegeben und der Schwerpunkt auf die Finanzplätze New York und London gelegt. CEO Jes Staley fährt nun die Ernte ein. Wäre da nicht die milliardenschwere Rückstellung, die auf einen der Skandale der Vergangenheit zurückgeht, hätte er ein glänzendes Quartalsergebnis vorzuweisen. Besonders beeindruckend ist, dass zwar die Erträge steigen, aber nicht die Kosten. Wollen die Manager der Bank nicht nur Helden für einen Tag sein, müssen sie sich jedoch ins Zeug legen. Das Niedrigzinsumfeld drückt auf die Marge. Die anhaltende Brexit-Ungewissheit dürfte zudem auf dem Heimatmarkt über kurz oder lang dazu führen, dass weniger Kredite nachgefragt werden. Je stärker simple Abläufe bis dahin digitalisiert und damit kostengünstiger werden können, desto besser. hip