WERTBERICHTIGT

HNA als Opfer der Nanoskopie

Börsen-Zeitung, 8.2.2018 Nur keine Bange, liebe Deutsche-Bank-Anleger. Der Großaktionär HNA Group aus China ist eigentlich pumperlgesund, weist rückläufige Verschuldungsraten auf und kam lediglich als Opfer einer chinafeindlichen Konspiration ins...

HNA als Opfer der Nanoskopie

Nur keine Bange, liebe Deutsche-Bank-Anleger. Der Großaktionär HNA Group aus China ist eigentlich pumperlgesund, weist rückläufige Verschuldungsraten auf und kam lediglich als Opfer einer chinafeindlichen Konspiration ins Gerede. So ungefähr lautet die Kernbotschaft eines “pep talk”, den Co-Chairman Wang Jian kürzlich vor anderen HNA-Boardmitgliedern gehalten haben soll. Dabei schimpft er, dass die HNA nicht nur unter dem Mikroskop liegt, sondern gar mit dem Nanoskop durchleuchtet wird. Wang zufolge geht die nähere Beschäftigung mit den Nachwehen der globalen Shoppingtour der HNA auf reaktionäre Kräfte zurück, die Chinas Wirtschaft schädigen und Panik in die Finanzmärkte bringen wollen. Die Konspiration hat sich also HNA als pars pro toto für Chinas staatswirtschaftliche Macht herausgepickt. Dann stellt sich wohl aber auch die Frage, wie eng der private Mischkonzern tatsächlich mit dem Staat verwoben ist. Selbst die nanoskopische Analyse der mysteriösen HNA-Feinde hat nämlich bislang keine klaren Erkenntnisse über die Eigentümerstruktur der HNA gewonnen.nh