Genossenschaftsbanken

Hoffnungsschimmer für Baufinanzierungen

Die PSD Banken rechnen mit einer Trendwende bei den zuletzt schwächelnden Baufinanzierungen. Der Abwärtstrend des vergangenen Jahres ist bei den Genossenschaftsbanken bereits gestoppt.

Hoffnungsschimmer für Baufinanzierungen

Hoffnungsschimmer für Baufinanzierungen

PSD Banken erwarten wieder moderates Wachstum – Kampf um Einlagen verschärft sich

sto Frankfurt

Die PSD Banken rechnen mit einer Trendwende bei den zuletzt schwächelnden Baufinanzierungen. Der Abwärtstrend ist bei den Genossenschaftsbanken bereits gestoppt. Für das laufende Jahr erwarten sie ein Plus von bis zu 3%. Zugleich rechnen sie mit einem zunehmenden Kampf um Einlagen.

Die auf private Baufinanzierungen spezialisierten PSD Banken erwarten nach einem Rückgang des Neugeschäfts 2022 wegen der Zinswende im laufenden Turnus wieder moderates Wachstum. „Unsere 14 Institute planen mit einem Plus von 2 bis 3%, seit März ist eine Trendwende zu mehr Nachfrage erkennbar“, sagte Dieter Jurgeit, Vorstandsvorsitzender und Präsident des Verbands der PSD Banken, am Dienstag in Frankfurt. 2022 war das Neugeschäft um 3% auf 2,8 Mrd. Euro zurückgegangen. Zugleich rechnen die genossenschaftlichen früheren Postler-Banken mit einem sich weiter verschärfenden Kampf um Einlagen. Angehobene Zinsen bei der Konkurrenz hatte die Summe der Einlagen bei den PSD Banken 2022 um 2,6% auf 19,9 Mrd. Euro schrumpfen lassen. Auch hier sei seit März eine Besserung in Sicht, seit die eigenen Institute auf Tages- und Festgelder höhere Zinsen anböten, so Jurgeit.

Plattformen sorgen für Schwung

Der Kreditbestand der Baufinanzierungen legte trotz des „hart umkämpften Wettbewerbsumfelds“ im zurückliegenden Turnus um 2% auf 18,6 Mrd. Euro zu. Insbesondere das Plattform-Geschäft über Kreditvergleichsanbieter wie zum Beispiel Interhyp trägt einen immer größeren Batzen bei, zuletzt mehr als die Hälfte vom Neugeschäft. Aus Sicht von Jurgeit spielt den PSD Banken dabei in die Hände, dass diese schon lange auf eine automatisierte digitale Kreditbearbeitung setzen und damit schnelle Angebote abgeben. Als ein Stabilisierungsfaktor im Baufinanzierungsgeschäft entwickelt sich laut Jurgeit auch immer mehr die aus der PSD-Gruppe entstandene Immobilien-Plattform „Pia“ (Persönliche Immobilien-Assistentin), die Bauinteressenten die benötigten Gewerke und Dienstleister rund um den Bau vermitteln kann.

Abschreibungen sorgen für Verlust

Als Teil der genossenschaftlichen Finanzgruppe waren die PSD Banken, die 1872 als Selbsthilfeeinrichtung der Postbediensteten gegründet worden waren, im vergangenen Jahr infolge der jähen Zinswende der Notenbanken auch hart von den schon bekannten temporären Abschreibungen auf Eigenanlagen betroffen. Das Bewertungsergebnis für Wertpapiere sackte auf −136,6 (i.V. −4,7) Mill. Euro ab. Alle rund 700 Genossenschaftsbanken zusammen hatten fast 6 Mrd. Euro abschreiben müssen. Da die betroffenen Anleihen aber von den Kreditgenossen in der Regel bis zur Endfälligkeit gehalten werden, wird mit entsprechenden Zuschreibungen in den Folgejahren gerechnet. Für das vergangene Jahr hatten die Abschreibungen indes bei den PSD Banken einen Verlust von 1,7 Mill. Euro nach Bewertung zur Folge nach einem Gewinn von 124 Mill. Euro zuvor. Für das laufende Jahr sei hier aber wieder eine „Entkrampfung der Bilanzen“ zu erwarten, da die „Zinsstruktur wieder gut für uns“ laufe, so Jurgeit.