Auch ohne die Pandemie haben Naturkatastrophen 2020 weltweit hohe Schäden angerichtet. Mit 268 Mrd. Dollar habe der Wert um 8% über dem Durchschnitt in diesem Jahrhundert gelegen, hat der global tätige Industrieversicherungsmakler Aon berichtet. Werden nur wetter-bezogene Katastrophen betrachtet –um den Einfluss des Klimawandels besser einschätzen zu können –, lagen die Schäden um 29% über dem Durchschnittswert im 21. Jahrhundert.

Die Gründe für den Anstieg der Katastrophenschäden sieht Aon nicht nur in der Klimakrise, sondern auch in einer Zunahme des globalen Wohlstands und darin, dass mehr Menschen in attraktive, aber gefährdete Gebiete ziehen. Von den weltweiten wirtschaftlichen Zerstörungen war den Angaben zufolge nur gut ein Drittel versichert. Für die Assekuranz summiert sich laut Aon das Schadenvolumen aus Naturkatastrophen im vergangenen Jahr auf 97 Mrd. Dollar. Das für die Branche mit 10 Mrd. Dollar teuerste Einzelereignis war Hurrikan „Laura“ im August.

Die vielen Busch- und Waldbrände im Westen der USA verursachten im vergangenen Jahr zusammen wirtschaftliche Schäden in einem Volumen von rund 19 Mrd. Dollar. Fünf dieser Brände vernichteten jeweils Werte im Milliardenbereich – ein neuer Rekord für eine Saison.

Die gravierendsten Zerstörungen gemessen am Gesamtschaden richteten allerdings die schwersten Überschwemmungen im Jangtse-Becken in China seit mehr als 20 Jahren an. Hier wird das Volumen auf 35 Mrd. Dollar beziffert, wobei allerdings nur 2 Mrd. Dollar versichert waren. Auf die gravierende Versicherungslücke in Schwellenländern weist die Assekuranz schon länger hin. Insgesamt starben bei den globalen Naturkatastrophen im Jahr 2020 rund 8000 Menschen.