Hotelsektor sendet gemischte Signale
Hotelsektor sendet gemischte Signale
Hotel-Investmentsektor sendet gemischte Signale
Investitionsbereitschaft steigt laut Umfrage – Umsätze sinken
wbr Frankfurt
Die Aussichten für Investoren im Hotelsektor haben sich gegenüber dem Vorjahr verbessert. Unsicher bleibt jedoch, wie sich die Umsätze in den Hotels tatsächlich entwickeln werden. Das geht aus dem 13. Investment-Barometer von Union Investment und dem Fachmagazin „HospitalityInside“ hervor, das im Herbst unter Marktteilnehmern durchgeführt wurde.
Der im Rahmen der Umfrage ermittelte Development Index hat demnach deutlich zugelegt und den Rückgang des Vorjahres damit wieder ausgeglichen. 30% der Befragten bewerten die Entwicklung aktuell mit „gut“ oder „sehr gut“, im Vorjahr waren es lediglich 17% gewesen. Das deutet darauf hin, dass Investoren und Betreiber wieder eher bereit sind, neue Projekte anzuschieben oder in bestehende Vorhaben einzusteigen. Finanzierung, Kaufpreise und Risikobereitschaft scheinen damit wieder etwas näher zusammenzurücken.
Rückläufiger Optimismus
Der ebenfalls berechnete Operations Index steht dagegen weiter unter Druck. Der Teilindex bildet die Erwartungen der Branche an die künftige Umsatzentwicklung der Hotels ab – und hier setzt sich die Talfahrt seit 2023 fort. Der Anteil der optimistischen Einschätzungen („gut“ bis „sehr gut“) ist von 55% im Vorjahr auf nur noch 39% gefallen. Zugleich erwarten mittlerweile 30% der Befragten eine schlechte Entwicklung; 2024 waren es bloß 19% gewesen. Trotz dieser Schwäche im operativen Geschäft betont Union Investment in seiner Mitteilung, dass der Gesamtindex insgesamt für eine moderate Erholung des Hotelsektors spricht und eine gewisse Aufhellung der Stimmung erwarten lässt.
Sehr deutlich wird in der Umfrage die selektive Sicht der Investoren. Sie prüfen Märkte und Hotelkategorien stärker nach ihrer Investmentfähigkeit. Besonders gut positioniert ist Südeuropa, allen voran Spanien mit seinem starken Geschäfts- und Freizeitsektor. Ein Teil der Nachfrage sei inzwischen nach Italien „übergeschwappt“.
Heimatmärkte im Fokus
Auch die DACH-Region, also Deutschland, Österreich und die Schweiz, kommen als Heimatmärkte der befragten Investoren wieder häufiger in Betracht. Bei den Konzepten fokussieren sie vor allem auf Budget- und Economy-Hotels einerseits sowie Luxus- und Lifestyle-Konzepte andererseits. „Wie bei anderen Betreiberimmobilien schreitet die Polarisierung voran“, sagt Andreas Löcher, Leiter Investment Management Operational bei Union Investment.
Gerade kostenbewusste Konzepte und preiselastische Luxushotels seien erfolgreicher als Angebote im breiten Mittelfeld. In dieser Midscale-Hotellerie komme es deshalb besonders auf die Qualität der Standorte sowie der Marken- oder Betreibermodelle an. An der Befragung nahmen überwiegend Hoteliers, Eigentümer, Investoren und Berater teil; 56% der Teilnehmer sind vor allem in Deutschland, Österreich und der Schweiz aktiv.
