Immobilien

Hypoport schockt Aktionäre mit düsterer Prognose

Der Finanzdienstleister Hypoport leidet unter dem kriselnden Immobilienfinanzierungsmarkt. CEO Ronald Slabke stellt seine Aktionäre auf ein weiteres schwieriges Jahr ein.

Hypoport schockt Aktionäre mit düsterer Prognose

phh Frankfurt

2022 war für den Finanzdienstleister Hypoport ein Jahr zum Vergessen – darauf hat CEO Ronald Slabke seine Aktionäre bereits eingestellt. Im September hatte die Immobilienfinanzierungsplattform die Prognosen kassiert und den Markt auf einen leichten Umsatzrückgang und ein ausgeglichenes operatives Ergebnis eingestimmt. Ganz so schlimm kam es letztendlich nicht. Wie das Unternehmen am späten Donnerstagabend mitteilte, ging der Umsatz im Schlussquartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum zwar um über ein Viertel auf rund 88 Mill. Euro zurück, und mit einem negativen Ebit von −6 Mill. Euro verbrannte das Unternehmen operativ Geld. Das Gesamtjahr 2022 wird Hypoport jedoch voraussichtlich mit einem leichten Umsatzplus von 2 % auf rund 455 Mill. Euro abschließen. Und auch das konzernweite Ebit halbiert sich gegenüber dem Vorjahr zwar auf rund 24 Mill. Euro, ist damit aber immer noch mehr als die angekündigte schwarze Null.

Dass die Aktie wenige Tage vor Präsentation der vorläufigen Ge­schäftszahlen zum Wochenschluss trotzdem um fast 20 % auf rund 110 Euro abgerauscht ist, liegt an Slabkes düsteren Prognosen für dieses Jahr, das wohl nicht wesentlich besser werden wird als das vorherige. Wie Hypoport mitteilte, rechnet der Vorstand für 2023 mit einem Umsatzrückgang von bis zu 10% und einen operativen Gewinnrückgang (Ebit) von bis zu 30% auf Konzernebene. Und das sogar unter der Annahme, dass sich der Immobilienfinanzierungsmarkt im Jahresverlauf zu­mindest teilweise normalisiert. Erst für die Zeit nach der „Dysfunktio­nalität“ des Marktes rechnet Hypoport wieder mit einem prozentual zweistelligen Umsatz- und Gewinnwachstum.