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Hypoport sieht Weichen für überproportionales Wachstum gestellt

Nach einem Umsatzeinbruch im Vorjahr hofft Hypoport auf Wachstum. Dank erfolgreich umgesetzter Kosteneinsparungen stellt Vorstandschef Ronald Slabke Erlöse von mindestens 400 Mill. Euro und einen operativen Gewinn von 20 bis 40 Mill. Euro in Aussicht.

Hypoport sieht Weichen für überproportionales Wachstum gestellt

Hypoport hofft auf überproportionales Wachstum

Prognose hängt an privatem Immobilienfinanzierungsmarkt

ste Hamburg

Nach einem Umsatzeinbruch im vergangenen Jahr rechnet der Finanzplattformbetreiber Hypoport 2024 mit kräftigem Wachstum. Wie das Unternehmen am Montag mitteilte, erwartet es eine prozentual zweistellige Erlössteigerung auf mindestens 400 Mill. Euro. 2023 war der Umsatz um 21% auf 360 Mill. Euro eingebrochen.

Operatives Ergebnis von bis zu 20 Mill. Euro erwartet

Das operative Ergebnis (Ebit) war 2023 um 46% auf 13,3 Mill. Euro eingebrochen, wobei es um Sondereffekte in Höhe von 12 Mill. Euro begünstigt worden war. Für das laufende Jahr stellt Hypoport ein Ebit zwischen 10 und 20 Mill. Euro in Aussicht. Voraussetzung ist, dass sich der Aufwärtstrend in dem für viele Hypoport-Tochtergesellschaften zentralen Markt der privaten Immobilienfinanzierung in diesem Jahr fortsetzt. Im vierten Quartal 2023 hatte sich eine leichte Erholung eingestellt.

Kostensenkung umgesetzt

Hypoport verwies am Montag bei der Vorstellung detaillierter vorläufiger Geschäftsjahreszahlen 2023 aber auch auf die "erfolgreiche Umsetzung" der angekündigten Kostensenkungen in Höhe von rund 35 Mill. Euro. Zudem stehen dem Unternehmen 50 Mill. Euro aus der Kapitalerhöhung im Januar 2023 für Projektinvestitionen zur Verfügung.

Damit und mit der im Dezember bekannt gegebenen Verschlankung der Konzernstruktur von vier auf drei Segmente seien "die Weichen für überproportionales Umsatz- und Ebit-Wachstum gestellt, wenn der wichtige Markt der privaten Immobilienfinanzierung in 2024 wieder anzieht", so Vorstandschef Ronald Slabke.

Aktie legt zu

Die Aktie des Lübecker SDax-Unternehmens, das den Jahresbericht 2023 am 25. März vorlegen will, näherte sich einem 52-Wochen-Hoch. "Rückblickend könnte das Jahr 2023 durch sein schwieriges Marktumfeld mit der Verbesserung zum Jahresende ein klassisches Übergangsjahr gewesen sein", sagte Slabke, der mit einem Anteil von 32,6% (per Ende Juli 2023) auch größter Einzelaktionär ist.

Im Schlussabschnitt 2023 erreichte Hypoport mit 16,2 (−6,3) Mill. Euro ein deutlich verbessertes Ebit. Dabei stützten allerdings auch positive Sondereffekte von rund 12 Mill. Euro das operative Ergebnis – den Angaben zufolge vor allem für Erträge aus der Auflösung einer variablen Kaufpreisverbindlichkeit und Aufwendungen für die Reorganisation des Immobilienbewertungsgeschäfts.

Darum bereinigt verbesserte sich das Ebit im vierten Quartal auf 4,1 (−2,7) Mill. Euro, im Gesamtjahr 2023 sank es auf 1,3 (28,8) Mill. Euro. Nach dem dritten Quartal hatte das Unternehmen die Prognose für 2023 korrigiert und einen Umsatzrückgang um bis zu 25% anstatt bis zu 15% sowie ein Konzern-Ebit von 10 bis 15 Mill. Euro inklusive Sondereffekten avisiert.

Steuerliche Einmaleffekte

Dank positiver latenter steuerlicher Einmaleffekte kam 2023 ein auf 20,5 (18,7) Mill. Euro verbessertes Konzernergebnis zustande. Das bislang beste Ebit hatte Hypoport 2021 mit 47,7 Mill. Euro verbucht. Erst zweimal, in den Jahren 2022 und 2021, hatte der Umsatz über dem für 2024 avisierten Erlösziel von 400 Mill. Euro gelegen. 2007 hatten sich die Erlöse auf gut 40 Mill. Euro belaufen.