Italiens Banken befinden sich in einer Krise. Geringe Rentabilität, ein Berg von Problemkrediten und vielfaches Missmanagement sind dafür verantwortlich. Doch es gibt eine Ausnahme. Die vor zehn Jahren aus der Fusion der Mailänder Banca Intesa mit der Turiner Sanpaolo hervorgegangene Banca Intesa Sanpaolo stellt sich gegen den Trend. Auch im Startquartal 2017 hat sie mit einem Rekordgewinn gepunktet – der noch höher ausgefallen wäre, hätte die Bank nicht die Rettung konkursgefährdeter Kreditinstitute mitfinanzieren müssen. Bankchef Carlo Messina hat zum Erfolg wesentlich beigetragen – durch die Konzentration auf das rentable Wealth Management, die Forcierung des Multikanalvertriebs und die Umschulung (statt Entlassung) der Mitarbeiter. Während Unicredit, Monte dei Paschi oder Banco Popolare ihre Aktionäre mit Kapitalerhöhungen von mehreren Mrd. Euro zur Kasse baten, hat Intesa Sanpaolo ihre Aktionäre innerhalb der vergangenen vier Jahre mit insgesamt 10 Mrd. Euro Dividenden belohnt. Schade, dass es im italienischen Bankensektor nur ein einziges Aushängeschild gibt.tkb