Independent Credit View attestiert Sparkassen hohen Risikoappetit
Zweifelhafter Risikoappetit
Independent Credit View stellt internationales Engagement einzelner Sparkassen heraus
lee Frankfurt
Nach den Bewertungsverlusten durch die abrupte Zinswende im Jahr 2022 droht einigen deutschen Sparkassen nach Einschätzung der Analysten von Independent Credit View neues Ungemach. Wie es in einer aktuellen Publikation der Schweizer heißt, drohen einzelnen Instituten im laufenden Jahr stark steigende Kreditrisiken.
Dabei handele es sich keineswegs nur um Probleme aus dem gemeinhin mit der Sparkassen-Finanzgruppe in Verbindung gebrachten Geschäft mit Privatkunden und kleineren und mittleren Unternehmen. "Erhebliche zusätzliche Verluste drohen aus überregionalen Kreditrisiken, die als Wertpapier im Depot A oder als Kredit verbucht sind", schreiben die Kreditanalysten.
Kreditnehmer minderer Qualität
Konkret verweist die Publikation mit dem Titel "Sparkassen: Regional konservativ, international aggressiv" auf das Exposure einzelner Institute bei der insolventen Signa-Gruppe sowie am deutschen Schuldscheinmarkt. Beides verdeutliche, dass einige Sparkassen bereit seien, materielle Einzelrisiken bei Kreditnehmern minderer Qualität in Kauf zu nehmen.
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"Sparkassen mit besonders hohem Risikoappetit dürften an ihre Belastungsgrenze kommen", warnen die Analysten und kritisieren die "vielfach unzeitgemäß dürftige" Finanz- und Risikoberichterstattung vieler Institute, die nach den Vorgaben des Handelsgesetzbuchs (HGB) bilanzieren. Daher sei es für Einlagenkunden und Inhaber von Schuldverschreibungen essenziell, die unterstützungsbedürftigen Sparkassen zu identifizieren.