Infrastrukturriese FIS macht Stablecoin USDC für Banken verfügbar
Die Integration von Stablecoins in die Finanzbranche schreitet voran. Die als Tech-Dienstleisterin für einen Großteil der US-Banken tätige FIS hat eine Vereinbarung mit dem USDC-Herausgeber Circle zur Integration dieses Stablecoin in den Geldkreislauf geschlossen. Über die Infrastruktur von FIS können dann viele Banken Stablecoin-Funktionalitäten abrufen, ohne dass sie selbst großen Aufwand dafür betreiben müssten. Über das sogenannte Money Movement Hub von FIS besteht per APIs (Schnittstellen) Zugang zu einer Vielzahl an Payment-Methoden, die von FIS als Betreiber mit Betrugsverhinderungs-Werkzeugen ausgestattet sind.
Steigende Reichweite für USDC
Eine solche Partnerschaft ist elementar für Circle, um Reichweite und Volumen für ihre Stablecoins zu erzielen. Mit Verabschiedung des Genius Act besteht nun eine gesetzliche und regulatorische Grundlage, um Dollar-Stablecoins besser in das Finanzsystem zu integrieren. Diese sind bislang vor allem als Dollar-Äquivalent auf Krypo-Handelsplätzen zu Hause oder werden in Schwellenländern, die unter hoher Inflation und/oder instabilen Landeswährungen leiden, als Wertspeicher gehalten. Das heizt die Dollarisierung der Weltwirtschaft an. Um die Sicherheit der Einlagen für die Ausgabe von Dollar-Stablecoins zu garantieren, halten die Emittenten wie Circle und Tether hohe Bestände an liquiden US-Staatsanleihen.
Paypal weitet PYUSD aus
Während die Geschäftsbanken jetzt erst in die Gänge kommen, haben die Payment-Fintechs längst marktgängige Angebote für Stablecoins im Zahlungsverkehr geschaffen. So gab Paypal am Montag bekannt, dass ihr Stablecoin PYUSD nun für die Akzeptanz einer Vielzahl von Kryptowährungen eingesetzt werden kann. Dafür würden diese Krypto-Guthaben in PYUSD gewandelt. Die Transaktionsgebühren betragen zunächst 0,99% und würden dann auf 1,5% steigen, so eine Mitteilung von Paypal. Das sei immer noch deutlich günstiger als die Gebühren der großen Kreditkarten-Konzerne, heißt es. Einlagen bei Paypal für PYUSD werden derzeit mit 4,5% verzinst. Das macht es für Händler und Payment Service Provider (PSPs) attraktiv, eine gewisse Menge an Stablecoin-Beständen vorzuhalten für eine schnelle Abwicklung.
LBBW sieht große Rolle von Stablecoins im Treasury-Bereich
Dass die Stablecoins einen Umbruch im internationalen Zahlungsverkehr einleiten, darauf macht auch die LBBW in einer aktuellen Studie aufmerksam. „Wir stehen vor einem Paradigmenwechsel im Geldsystem“, sagt Guido Zimmermann, Senior Economist bei LBBW Research. Stablecoins seien kein Nischenphänomen mehr und hätten ein Transaktionsvolumen von fast 3 Bill. Dollar erreicht. „Stablecoins bieten Unternehmen durch ihre Programmierbarkeit die Möglichkeit, Zahlungsprozesse effizient und automatisierbar zu gestalten. Speziell im Treasury-Bereich ist diesbezüglich mit hohen Potenzialen zu rechnen“, so Daniel Ertel, Senior Consultant aus dem Strategy Office Corporates der LBBW.