ING drohen hohe Strafen wegen Geldwäsche

Börsen-Zeitung, 23.3.2017 Reuters Amsterdam - Der niederländischen Großbank ING drohen wegen ihrer möglichen Verwicklung in einen Geldwäsche- und Korruptionsskandal in Usbekistan empfindliche Strafen. Die Aktie der ING Group verlor bis gestern...

ING drohen hohe Strafen wegen Geldwäsche

Reuters Amsterdam – Der niederländischen Großbank ING drohen wegen ihrer möglichen Verwicklung in einen Geldwäsche- und Korruptionsskandal in Usbekistan empfindliche Strafen. Die Aktie der ING Group verlor bis gestern Mittag in Amsterdam 4,7 %. “Gegen die Bank besteht der Verdacht, dass sie irreguläre Transaktionen nicht oder nicht rechtzeitig gemeldet hat”, sagte eine Sprecherin der für Finanzkriminalität zuständigen Ermittlungsbehörde. Es gehe unter anderem um ungewöhnliche Zahlungen des russischen Mobilfunkunternehmens Vimpelcom an die Firma eines usbekischen Regierungsvertreters. Der russische Konzern mit operativem Firmensitz in Amsterdam hatte den Fall im Februar 2016 mit einem Vergleich gegen ein Bußgeld von 795 Mill. Dollar beigelegt.Ein ING-Sprecher schloss nicht aus, dass die Ermittlungen auch für die Bank zu beträchtlichen Strafzahlungen führten. Im Geschäftsbericht 2016 wird die ING Bank als “Gegenstand strafrechtlicher Ermittlungen der niederländischen Behörden” genannt. Die Verwicklung von ING in den Vimpelcom-Fall war im Februar 2016 in Unterlagen, die beim US District Court for the Southern District of New York eingereicht wurden, öffentlich geworden. Nach Erkenntnissen der US-Ermittler waren 800 Mill. Dollar Schmiergeld an Tarnfirmen eines Top-Beamten mit Verbindungen zum am 2.9.2016 verstorbenen usbekischen Präsidenten Islam Karimow überwiesen worden; 184 Mill. Dollar davon kamen von ING.