ING profitiert von starkem Neugeschäft

Erträge legen im ersten Quartal um 7 Prozent zu

ING profitiert von starkem Neugeschäft

dpa-afx Amsterdam – Die niederländische Großbank ING hat im ersten Quartal besser abgeschnitten als erwartet. Dabei profitierte die Bank vonregem Neugeschäft bei stabilen Margen, von ihrer Kostenkontrolle und weniger Risikovorsorge für Kreditausfälle. Dies teilte die Bank am Mittwoch in Amsterdam mit. In Deutschland legten die Niederländer mit ihrer Tochter ING-DiBa und der Baufinanzierungsplattform Interhyp leicht zu – vor allem dank sinkender Kosten für die Regulierung.Am Finanzmarkt kamen die Nachrichten gut an, die ING-Aktie reagierte positiv. Das Papier lag am Vormittag zwar leicht im Minus – berücksichtigt man aber den Dividendenabschlag, war sie im Plus. Seit Jahresbeginn hat sie um gut 15 % zugelegt und ist klar besser gelaufen als der Stoxx 600 Banks Index.Der Überschuss lag bei 1,14 Mrd. Euro. Analysten hatten mit deutlich weniger gerechnet. Im Vergleich zum Vorjahr ist dies zwar ein Gewinnrückgang, damals gab es aber einen Sondergewinn durch den Verkauf von Anteilen des Versicherungsgeschäfts (NN Group). Im abgelaufenen Quartal konnte die ING ihre Erträge dank eines Schubs zum Jahresende insgesamt um 7,6 % auf fast 4,4 Mrd. Euro steigern. Die Kreditvorsorge ging um fast die Hälfte auf 133 Mill. Euro zurück.Doch auch die ING spürt angesichts von Minizinsen und fortschreitender Digitalisierung den Druck zum Wandel. Erst im Oktober hatte Vorstandschef Ralph Hamers den Wegfall von 7 000 Stellen verkündet. So sollen über die nächsten fünf Jahre 900 Mill. Euro eingespart werden. In die Digitalisierung steckt der Konzern 800 Mill. Euro. Hohe MarktkapitalisierungDie ING gilt derzeit als eine der erfolgreichsten Banken Europas, die nach ihrem Umbau und der Abspaltung des Versicherungsgeschäfts mit starken Kapitalquoten aufwarten kann. Zum Quartalsende hatte die Bank 36,1 Millionen Kunden, ein Plus von 8,4 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Dank des rasanten Kursanstiegs der Aktie in den vergangenen Jahren gehört die Bank mit einem Marktwert von rund 60 Mrd. Euro auch wieder zu den teuersten Europas. Zum Vergleich: Die Deutsche Bank erreicht eine Marktkapitalisierung von 36 Mrd. Euro, die Commerzbank von 12 Mrd. Euro.