Energetische Modernisierung

ING will Potenzial bei Immobiliensanierung heben

Nur 8% derer, die über eine Sanierung ihrer Immobilie nachdenken, führen anschließend tatsächlich eine Modernisierung durch. Die ING Deutschland sieht Potenzial, diesen Anteil zu steigern, indem sie Privatkunden über bloße Finanzierungsangebote hinaus andere Dienstleistungen wie Energieberatung oder Handwerkervermittlung anbietet.

ING will Potenzial bei Immobiliensanierung heben

ING sieht Potenzial bei Immobiliensanierung

Hausbesitzer brechen häufig Modernisierungsprojekte ab – Debatte im Techquartier

fed Frankfurt

Gerade einmal 8% der privaten Immobilienbesitzer in Deutschland, die sich Gedanken über eine energetische Sanierung ihrer Wohnung oder ihres Hauses machen, führen nach Wahrnehmung der ING Deutschland anschließend auch tatsächlich eine Sanierung durch. Diese Zahl veranschaulicht nach den Worten von Jürgen von der Lehr, Head of Strategy and Sustainability, das Potenzial, das sich insbesondere auch für finanzierende Banken biete – zumal in Zeiten der Zinswende, die das Geschäft mit Immobilientransaktionen jäh gebremst habe.

Zusätzliches Serviceangebot

ING biete in Deutschland flankierend zum Finanzierungsangebot eine Reihe praktischer Dienstleistungen an, damit weniger Kunden an der Komplexität einer Immobilienmodernisierung verzweifeln und das Vorhaben aufgeben. Als Beispiele nannte von der Lehr bei einer Diskussionsveranstaltung im Frankfurter Techquartier unter anderem Energieberatung oder Handwerkervermittlung. Die Finanzierungsanfrage sei oft nur der Startpunkt.

Ein stärkeres Finanzierungsengagement bei Immobiliensanierungen trage auch zur nachhaltigen Aufstellung der ING bei, die sich ohnehin als Finanzierer von Transformation verstehe. Im Firmenkundengeschäft übersetze sich das in die Aufgabe, Unternehmen bei der Steuerung und dem nachhaltigen Umbau ihrer Aktivitäten und finanziell zu begleiten, um beispielsweise frühzeitigem Abschreibungsbedarf vorzubeugen.

Nur noch nachhaltige Neubaufinanzierungen

Im Privatkundengeschäft stehe die Immobilienfinanzierung im Zentrum der Bemühungen um Nachhaltigkeit. "Beim Neubau finanzieren wir ohnehin nur noch energieeffiziente Gebäude", sagte von der Lehr. Das eigentliche Potenzial für Transformation liege daher in der Modernisierung des Bestands. Die politischen Debatten im Sommer hätten unglücklicherweise dazu geführt, dass die Nachfrage nach Heizpumpen zuletzt stark gesunken sei.

Wachsende Bewertungskluft

Ein Argument, mit dem sich private Hausbesitzer trotz der teilweise erheblichen Kosten einer energetischen Sanierung vom Nutzen einer solchen Modernisierung überzeugen ließen, sei der Hinweis auf die wachsende Kluft bei den Bewertungen. Die Preise für unsanierte Gebäude spiegeln nach Darstellung von der Lehrs immer spürbarere Abschläge gegenüber energieeffizienten Immobilien wider.

Von der Lehr äußerte sich im Rahmen der "Green Incubator"-Serie des Techquartiers. Unter dem Thema Geschäfts- und Vertriebsmodelle gaben neben der ING Deutschland auch drei andere Adressen Einblick in nachhaltigkeitsbezogene Strategien: Die Kommunalfinanzierungsplattform Komuno erläuterte, in welcher Form Investoren über ESG-Kennziffern von kreditsuchenden Gemeinden Informationen erhalten können. Visa präsentierte kartengestützte Optionen des Wiederverkaufs (Recommerce) erworbener Waren. Und PwC stellte die kollaborative Plattform Dataland vor, die zu einer "echten Alternative zu Datenmonopolen" entwickelt werden soll.

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