Innovativer und leistungsfähiger als Wettbewerber sein

Dem Thema Nachhaltigkeit kommt bei allen Aktivitäten eines führenden Kupferkonzerns eine wichtige Rolle zu

Innovativer und leistungsfähiger als Wettbewerber sein

Gemäß dem Leitspruch “Our Copper for your Life” produziert Aurubis hochreines und hochwertiges Kupfer und verarbeitet es weiter zu Vorprodukten. Pro Jahr werden mehr als 1 Mill. Tonnen börsenfähiger Kupferkathoden hergestellt, davon rund ein Drittel aus Recyclingmaterialien. Nachhaltigkeit spielt bei allen Aktivitäten des Konzerns eine Rolle. Das umfasst die vielschichtigen Aspekte der Lieferketten, den sorgsamen Umgang mit Umwelt und Ressourcen und ebenso die Menschen im Fokus des täglichen Miteinanders, ihre Qualifikationen, ihre Gesundheit und Sicherheit, ihre Motivation, ihre Zusammenarbeit.Dies ist nicht allein für die rund 6 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von großer Bedeutung, sondern auch für die Nachbarn, Partner, Lieferanten oder Kunden. Auch für Investoren werden soziale und ökologische Kriterien von Unternehmen zunehmend relevant. Aurubis möchte dem Anspruch einer verantwortungsvollen Geschäftstätigkeit gerecht bleiben. Dazu gehören Energie- und Ressourceneffizienz, eine saubere Produktion, Konformität mit nationalen und internationalen Standards sowie Transparenz. Aurubis leistet seinen BeitragSo hat Aurubis im 150. Jahr des Bestehens den fünften Nachhaltigkeitsbericht veröffentlicht. Er orientiert sich an dem international anerkannten Leitfaden der Global Reporting Initiative (GRI) G4. Neben den GRI-Angaben enthält er die Nachhaltigkeitsstrategie und informiert über den Erreichungsgrad der darin gesteckten Ziele. Die Nachhaltigkeitsstrategie ist eingebettet in die Gesamtstrategie des Konzerns und behandelt neben dem Metall Kupfer das klassische Dreieck der Nachhaltigkeit aus “Wirtschaft, Umwelt und Mensch”. Es gilt diese drei Elemente in guter Balance zu halten. 15 Nachhaltigkeitsziele helfen dabei.Der Nachhaltigkeitsbericht 2015 dient gleichzeitig als Fortschrittsbericht für den UN Global Compact (UNGC). Aurubis nimmt seit Ende 2014 am UNGC teil und unterstützt dessen Prinzipien zur sozialen und ökologischen Gestaltung der Globalisierung. Auch zur Erreichung der globalen nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen, der Sustainable Development Goals (SDG), möchte der Kupferproduzent mit seinen Aktivitäten in den gewählten Handlungsfeldern seinen Beitrag leisten. Beispiel EnergieeffizienzAls Bestandteil innovativer Technologieentwicklungen trägt Kupfer maßgeblich zur Energiewende und zur Verbesserung der CO2-Bilanz bei. So werden laut der Studie “Rohstoffe für Zukunftstechnologien 2016” der Deutschen Rohstoffagentur jährlich gut 100 000 t Kupfer für Windkraftanlagen benötigt, 2035 werden es voraussichtlich 250 000 t sein. Auch beim Ausbau des Stromnetzes wird der Kupferbedarf zukünftig erheblich zunehmen.Darüber hinaus nimmt Aurubis im internationalen Vergleich bei der Energieeffizienz eine führende Position ein – relevant für den energieintensiven Konzern, der im Jahr gut 3,7 Mrd. kWh Energie einsetzt. Wichtig sind hier auch zukünftig regulatorische Rahmenbedingungen, die im internationalen Wettbewerb stehenden Unternehmen langfristige Planungs- und Investitionssicherheit ermöglichen. Der Kupferpreis wird als Börsenpreis festgelegt und ist weltweit gültig. Entsprechend haben Kupfer und Kupferprodukte überall auf der Welt den gleichen Preis – unabhängig von regionalen Produktionskosten. In Bezug auf Technologiefortschritt sowie Effizienz müssen wir deshalb innovativer und leistungsfähiger sein als die Wettbewerber.Im Jahr 2015 wurde auch durch das Carbon Disclosure Project (CDP) bestätigt, dass wir uns intensiv mit der Energieeffizienz befassen und umfassend und transparent darüber informieren. Die Initiative hat Aurubis als Best Newcomer Deutschland 2015 ausgezeichnet. Zum guten Abschneiden haben die Nachhaltigkeitsstrategie sowie die transparente Darstellung des Umgangs mit Chancen und Risiken des Klimawandels beigetragen. Die Auszeichnung umfasst die Kupferprodukte, die zu einer Effizienzsteigerung von Anwendungen beitragen, sowie die effektiven Produktionsprozesse, das Energiemanagement und Investitionen in Energie- und CO2-Effizienzoptimierungen.Die spezifischen Emissionen aus Brennstoffen liegen bei der Kupfererzeugung mit 0,20 t CO2 je t auf einem niedrigen Niveau; der spezifische Ausstoß konnte seit dem Jahr 2000 um 36 % vermindert werden. Weitere signifikante Fortschritte im Bereich der CO2-Einsparungen sind aber immer schwerer zu erreichen. Schon heute besteht bereits ein Konflikt zwischen den Zielen Energieeffizienz und Fortschritt bei der Ressourcenschonung. So entfällt ein wachsender Anteil des Stromverbrauchs auf Maßnahmen für den Umweltschutz. Und: Um regenerative Energien besser nutzen zu können, ist eine volatile Produktionsfahrweise erwünscht, was aber die Energieeffizienz eher vermindert. Vorbildhaftes ProjektWir stellen uns jedoch dieser Herausforderung und gehen dabei innovative Wege: Die im Werk Lünen installierte Dampfturbinenanlage ist durch die intelligente Mess- und Regelungstechnik in der Lage, das unregelmäßige Abwärme-Dampfprofil des Produktionsbetriebes vollautomatisch und flexibel nachzufahren. Dabei wird die Abwärme der Produktionsanlagen in elektrischen Strom umgewandelt (rund 23 Mill. kWh/a und etwa 14 000 t CO2-Reduzierung), die Restwärme für weitere Prozesse genutzt und damit das Optimum der möglichen Energieverwertungsmöglichkeit erreicht. Die Initiative “Energieeffizienz” der Deutschen Energie-Agentur hat das Projekt als vorbildhaft eingestuft und im Jahr 2015 mit dem Label “Best Practice Energieeffizienz” ausgezeichnet. Sehr viel ist hier bereits erreicht, gleichzeitig bleibt noch einiges zu tun, wenn es um die Einsparung von Energie und CO2 geht. Optimierung im FokusRessourceneffizienz heißt beispielsweise, auch aus komplexer werdenden Rohstoffen möglichst alle Komponenten als Produkt zu gewinnen. Einen wichtigen Beitrag leistet hier der Bereich Supply Chain Management: Der Zusammenschluss der Bereiche Einkauf von primären Rohstoffen, Einkauf von Recyclingmaterialien und Produktionsplanung trägt zur Optimierung der Ressourceneffizienz bei.Die führende Position Europas in Bereichen wie Elektromobilität, Elektronik, Elektrotechnik, im Fahrzeugbau oder in der Gewinnung erneuerbarer Energien ist direkt mit einer gesicherten Versorgung mit Nichteisenmetallen verbunden. Aurubis trägt zur zuverlässigen Bedarfsdeckung bei. Sowohl primäre als auch sekundäre Rohstoffe werden verantwortungsvoll beschafft und verarbeitet. Sämtliche Rohstoffe werden über eine Vielzahl verschiedener Zulieferer weltweit bezogen, was vor einer zu großen Abhängigkeit von einzelnen Großlieferanten und vor regionalen Schwankungen am Weltmarkt schützt.Aurubis ist sich der Verantwortung in der Lieferkette bewusst und arbeitet daran, die Umsetzung von ökologischen und sozialen Standards und damit ein nachhaltiges Wirtschaften an verschiedenen Standorten der Zulieferer zu fördern. Als elementares Prüfinstrument für nachhaltige Standards setzen wir das Business Partner Screening ein, mit dem die Rohstofflieferanten systematisch geprüft werden. Für die Verankerung von Nachhaltigkeit ist jedoch die gesamte Lieferkette entscheidend. Nur mit gemeinsamen Konzepten und Initiativen sämtlicher Akteure – von der Mine bis zum Endverbraucher – kann es gelingen, die gemeinsame, unteilbare Verantwortung zu übernehmen.Kupfer kann immer wieder und ohne jeden Qualitätsverlust recycelt werden. Aurubis trägt als Experte für umweltfreundliches und energieeffizientes Multi-Metal-Recycling dazu bei, dass der Wertstoffkreislauf für Kupfer und viele weitere Metalle sowie Elemente geschlossen wird. Das Recycling bildet in einer rohstoffarmen Region wie Europa eine strategisch wichtige Rohstoffquelle für die Zukunft. QualitätsrecyclingPolitisch wird dem Recyclinggedanken mit der europäischen Direktive “Waste Electrical and Electronic Equipment” (WEEE) für Elektro- und Elektronik-Altgeräte und dem Gesetzespaket der EU-Kommission zur Kreislaufwirtschaft “Circular Economy Package” Rechnung getragen, was wir ausdrücklich begrüßen.Die WEEE-Richtlinie beinhaltet Maßnahmen gegen die illegale Ausfuhr von Altgeräten und für den Verbleib von Rohstoffen im Materialkreislauf ebenso wie Behandlungsstandards für kupfer- und edelmetallhaltige Sekundärrohstoffe. Aurubis war zudem an der Entwicklung des freiwilligen “WEEE End Processor Standard” beteiligt, der einen weltweiten Wettbewerb um die Verwertung von Elektronikschrotten auf höchstem technischen Niveau zum Ziel hat und einen wichtigen Beitrag zu international geordneten Verwertungs- und Entsorgungsprozessen leistet. Kreisläufe sind erst dann als geschlossen zu betrachten, wenn es gelingt, die Materialien so zurückzugewinnen, dass sie in Neuprodukten eingesetzt werden können.Aurubis betreibt “Qualitätsrecycling” und hat sich auch für diesen Bereich in der Nachhaltigkeitsstrategie entsprechende Ziele gesteckt, um noch besser zu werden.—Kirsten Kück Nachhaltigkeitsmanagerin bei der Aurubis AG