Interesse am Immobilien-Eltif bisher gering
Interesse am Immobilien-Eltif bisher gering
Interesse am Immobilien-Eltif gering
Produkt könnte klassischen Fonds nach der Reform Konkurrenz machen
knd Frankfurt
Bisher haben Investoren wenig Interesse an Immobilien-Eltifs. Zwar erreichte die Anzahl der neuen European Long-Term Investment Funds, kurz Eltifs, in den ersten drei Quartalen mit 82 Stück ein Rekordhoch, der Anteil derer mit Immobilienschwerpunkt ist allerdings gering. Nur sechs neue Eltifs haben ihren Fokus auf Immobilien. Ein ähnliches Bild zeigt sich bei der Hansainvest: Die Kapitalverwaltungsgesellschaft hat zwar 20 neue Eltifs in der Pipeline, aber nur drei davon setzen auf Immobilien.
Ludger Wibbeke, Geschäftsführer bei Hansainvest, geht allerdings davon aus, dass es künftig mehr werden könnten: „Der Immobilienzyklus dreht sich wieder. Es wird nicht mehr wie vor der Krise sein, aber Immobilien werden immer nachgefragt sein", sagte Wibbeke im Podcast „Beyond Billions“. Dazu habe der Eltif gegenüber anderen Immobilienfonds Vorteile: Man könne unterschiedliche Assetklassen und Immobiliennutzungsarten mischen. Dazu entfällt beim Eltif die übliche Unterscheidung zwischen Spezial- und Publikumsfonds.
Daher überrascht es auch nicht, dass bereits bestehende Immobilienfonds nach der Reform des Eltifs im vergangenen Jahr umfirmiert haben. Ein Beispiel dafür ist der Greenman Open. Er ist mit einem Volumen von mehr als 700 Mill. Euro der größte Immobilien-Eltif. Neue Eltifs mit Schwerpunkt Immobilien bewegen sich eher im niedrigen zweistelligen Millionenbereich. Bei den Größeren handelt es sich bisher immer um ältere Fonds, die umfirmiert haben.
Das Analyse- und Ratinghaus Scope spricht zwar noch nicht von einem Trend bei den Umfirmierungen, allerdings sei es in der Branche durchaus ein Thema. Greenman habe sich für die Umwandlung entschieden, um den europaweiten Vertrieb zu erleichtern. Die Frage des Wettbewerbs steht damit allerdings im Raum.
Dass es der Immobilien-Eltif noch schwer hat, hat mehrere Gründe. Zum einen schwächelt der Immobilienmarkt nach wie vor. Dazu sind laut Scope die Renditeerwartungen in der Regel geringer als bei Private Equity oder Private Debt. Dazu seien im Rahmen von Immobilieninvestments nur wenige Nutzungsarten gefragt. Daher hätten Immobilien-Eltifs ihren Schwerpunkt auf Wohnen und Lebensmittel-Einzelhandel.
