Anlegerumfrage

Interesse an privater Altersvorsorge lässt nach

Während die Riester-Rente im Neugeschäft der Finanzbranche an Relevanz verloren hat, geben zugleich immer weniger Menschen zu Protokoll, sich intensiv mit der Altersvorsorge auseinandergesetzt zu haben.

Interesse an privater Altersvorsorge lässt nach

jsc Frankfurt

Die private Alters­vorsorge treibt die Menschen in Deutschland weniger um als noch vor einigen Jahren: Zwar gibt etwas mehr als die Hälfte (55%) der Befragten an, sich bereits „stark“ oder „sehr stark“ mit dem Thema beschäftigt zu haben, wie eine Umfrage der Fondsgesellschaft Union Investment zeigt. Verglichen mit dem Wert von Ende 2012, als gut zwei Drittel der Befragten der Altersvorsorge einen so hohen Wert zugeordnet haben, hat das Interesse im Laufe der Jahre nachgelassen. Die Fondsgesellschaft ließ im November rund 1000 Finanzentscheider aus privaten Haushalten, die mindestens eine Geldanlage besitzen, durch das Meinungsforschungsinstitut Forsa befragen. Ein Drittel gibt demnach eine „mittlere“ Beschäftigung mit dem Thema zu Protokoll nach annähernd einem Viertel neun Jahre zuvor. „Kaum“ oder „gar nicht“ hat sich ein Sechstel mit der privaten Altersvorsorge befasst.

Die Umfrage fällt in eine Zeit, in der die staatlich geförderte private Altersvorsorge an Schwung verliert: Hatte sich die Zahl der Riester-Verträge nach Angaben des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales im Jahr 2012 noch um annähernd 320000 auf damals 15,7 Millionen erhöht, ist sie im zurückliegenden Jahr bis Ende September um annähernd 160000 auf 16,2 Millionen gefallen. Mit 1,8 Millionen Sparplänen ist Union Investment selbst ein großer Anbieter im Riester-Segment.

Die Umfrage enthält aber eine weitere mögliche Erklärung für eine nachlassende Relevanz des Themas: Gefragt nach den Gründen gegen eine Altersvorsorge antworten 28% mit „zu wenig Geld“ und damit etwas mehr als in den Jahren zuvor. Fast genauso viele Anleger halten eine private Altersvorsorge für „nicht notwendig“. Die Fondsgesellschaft redet Anlegern ins Gewissen: „Je höher das Alter, desto schwieriger ist es, die Rentenlücke zu schließen“, warnt Geschäftsführer Giovanni Gay.