Intesa Sanpaolo schließt Beteiligung an Konsolidierung aus
Intesa Sanpaolo schließt Beteiligung an Konsolidierung aus
Intesa Sanpaolo schließt Beteiligung an Konsolidierung aus
Bank setzt auf Vermögensverwaltung und Versicherungen
bl Mailand
Die italienische Großbank Intesa Sanpaolo setzt weiter auf organisches Wachstum. Bei der Präsentation der Quartalszahlen vor Analysten sagte CEO Carlo Messina, sein Institut werde sich in keiner Form an einer Konsolidierung im Banken- oder Versicherungssektor beteiligen. Nationale Konkurrenten wie Unicredit (Commerzbank, Alpha Bank), Monte dei Paschi (Mediobanca) und BPM (Anima) haben zuletzt Übernahmen getätigt oder sich an anderen Instituten beteiligt. Und die französische Crédit Agricole will ihren auf 20% aufgestockten Anteil an der BPM weiter erhöhen.
Vermögensverwaltung und Versicherung punkten
Intesa Sanpaolo, die in puncto Kapitalisierung mit derzeit 96,7 Mrd. Euro knapp hinter Unicredit (99 Mrd. Euro) liegt, aber eine höhere Bilanzsumme aufweist, hat im dritten Quartal die Erwartungen der Analysten übertroffen. Der Nettogewinn ging dank steigender Einnahmen aus der Vermögensverwaltung und dem Versicherungsgeschäft nur minimal auf 2,37 (Vorjahr: 2,4) Euro zurück. Der Aktienkurs gab am Freitag dennoch nach.
Neun Milliarden angepeilt
CEO Carlo Messina erwartet für das Gesamtjahr unverändert einen Nettogewinn von deutlich über 9 Mrd. Euro. Die Aktionäre haben per Ende September 5,3 Mrd. Euro in Form von Aktienrückkaufprogrammen und Dividenden erhalten. Im Gesamtjahr sollen es mindestens 8,3 Mrd. Euro werden. In den nächsten Jahren können die Anteilseigner auch mit der Ausschüttung zumindest eines Teils des Überschusskapitals rechnen.
9.000 Stellen sollen bis 2027 weichen
Messina setzt auf den Ausbau des Versicherungsgeschäfts, des Private Banking und der Vermögensverwaltung. Außerdem sollen die Kosten, die per Ende September zurückgingen, weiter sinken: Bis 2027 sollen 9.000 Stellen sozialverträglich abgebaut werden, wodurch die Kosten ab 2028 um 500 Mill. Euro reduziert würden. Gleichzeitig ist bis 2028 die Neueinstellung von 3.500 digital-affinen jüngeren Arbeitskräften vorgesehen. Die Rückstellungen für Kreditausfälle sind bis September leicht zurückgefahren worden. Die Aufwandsquote sank auf 38,9%.
Zwischen Januar und September stieg der Nettogewinn um 5,9% auf 7,6 Mrd. Euro. Die Einnahmen blieben mit 20,4 Mrd. Euro stabil. Ein deutlich sinkender Zinsüberschuss (minus 6,8% auf 11,1 Mrd. Euro) wurde durch ein höheres Provisionsergebnis und einen höheren Gewinnbeitrag aus dem Versicherungsgeschäft kompensiert. Schon für das vierte Quartal und auch für 2026 erwartet Messina wieder einen steigenden Zinsüberschuss.
Abgesehen vom Ausbau des Versicherungs- und Vermögensverwaltungsgeschäfts setzt Intesa Sanpaolo auf Investitionen in die Digitalisierung. Messina betrachtet die Digitalplattform Isytech als Wachstumstreiber auch für die Digitalbank Isybank und die Wealth-Management-Plattform Fideuram Direct im neuen Strategieplan, der im Februar vorgestellt wird. In Kooperation mit Blackrock will die Bank in der Vermögensverwaltung verstärkt ausländische Kunden gewinnen.