WERTBERICHTIGT

Irren ist menschlich

Börsen-Zeitung, 25.10.2017 Die Mailänder Großbank Unicredit sorgt für Überraschungen. Erst der Verkauf von 17 Mrd. Euro fauler Kredite, dann die größte Kapitalerhöhung in Italiens Bankgeschichte, die im Frühjahr 13 Mrd. Euro einspielte....

Irren ist menschlich

Die Mailänder Großbank Unicredit sorgt für Überraschungen. Erst der Verkauf von 17 Mrd. Euro fauler Kredite, dann die größte Kapitalerhöhung in Italiens Bankgeschichte, die im Frühjahr 13 Mrd. Euro einspielte. Zwischendurch die Veräußerung von Assets wie der Fondsgesellschaft Pioneer. Die Rosskur mit dem Abbau von 14 000 Arbeitsstellen wurde eingeleitet, aber noch nicht abgeschlossen. Unicredit-Chef Jean Pierre Mustier hatte seit seinem Amtsantritt das Image eines äußerst effizienten Managers, der weiß, wie eine Bank saniert werden muss. Was aber zu Wochenbeginn passierte, war alles andere als effizient. Eine technische Datenpanne, Hacker oder menschliches Versagen haben dazu geführt, dass die Quartalszahlen von Unicredit vorzeitig auf der Webseite der Bank erschienen und manch einem Investor oder Finanzanalysten gemailt wurden. Das hat es noch nie gegeben, wird gemunkelt. Verschwörungstheorien aller Art machen die Runde. Die einfachste Erklärung ist jedoch, dass es sich um einen Lapsus handelte. Irren ist menschlich. Auch wenn es sich um eine supereffiziente Bank handelt.tkb